Lübeck (dpa/lno) - Die Zahl der Flüchtlinge, die eine Ausbildung im Handwerk machen, ist 2017 im Bezirk der Handwerkskammer Lübeck deutlich gestiegen. Wie die Kammer am Donnerstag mitteilte, wurden zwischen Januar und September 402 Ausbildungsverträge mit jungen Menschen aus Asylherkunftsländern eingetragen. So verzeichnete die Lehrlingsrolle der Kammer Anfang Oktober 190 Auszubildende aus Afghanistan, das waren 122 mehr als zu Beginn des Jahres. Die Zahl der Lehrlinge aus Syrien stieg von 32 auf 123. Zur Gesamtzahl der in diesem Zeitraum neu registrierten Lehrverträge lagen zunächst keine Zahlen vor.
Außerdem absolvieren nach Kammerangaben zurzeit etwa 80 Menschen aus einem Asylherkunftsland eine Einstiegsqualifikation in einem Handwerksbetrieb. Die Zahlen zeigten, dass die Bemühungen des Handwerks zur beruflichen Integration junger Flüchtlinge inzwischen Früchte trage, sagte der Geschäftsführer der Handwerkskammer, Christian Maack.
Er verwies darauf, dass das Handwerk offen für Praktikanten und Auszubildende aller Nationalitäten sei. Allerdings stellten fehlende Deutschkenntnisse für viele Menschen mit Fluchhintergrund beim Berufsschulunterricht noch immer eine große Hürde dar, sagte Maack.
Die Handwerkskammer vertritt rund 20 500 Betriebe mit mehr als 100 000 Beschäftigten im südöstlichen Schleswig-Holstein.