Wo ist der entlegenste Ort der Welt? In den meisten Gegenden unserer gut erschlossenen Welt ist die Zivilisation nur ein paar Kilometer entfernt. Doch welche Orte sind wirklich abgelegen? Mit dieser Frage beschäftigen sich auch Wissenschaftler und prägten dabei den Fachbegriff: "Pole der Unzugänglichkeit" werden Orte genannt, die am weitesten von bestimmten Punkten auf der Landkarte entfernt sind. "Pole der Unzugänglichkeit werden allgemein als kontinental oder ozeanisch bezeichnet", heißt es beim Institut für Geografie der University of California in Santa Barbara. Ein kontinentaler Punkt der Unzugänglichkeit ist demnach ein Punkt auf dem Festland, der maximal von einer Küste entfernt ist: Der eurasische Pol der Unzugänglichkeit liegt daher in einer Wüste im Nordwesten Chinas. Ein ozeanischer Pol der Unzugänglichkeit liegt im Meer und ist maximal weit vom Festland entfernt: etwa im Pazifik der Point Nemo. Fast 2700 Kilometer sind es von hier bis zu den Pitcairn-Inseln, den nächsten Nachbarn. Die abgelegenste Insel wiederum ist die unbewohnte Bouvetinsel. Für Aussteigerträume taugt die Vulkaninsel im Südatlantik jedoch kaum. Wegen des rauen Klimas gibt es dort - neben Albatrossen, Pinguinen und anderen kälteresistenten Vögeln - vor allem Flechten, Moose und Pilze. Und auch sie wachsen nur dort, wo der karge Boden nicht vereist ist. Aber sind diese Orte wirklich unberührt? "Der Mensch hat die Erde so umgekrempelt, dass er überall seine Spuren hinterlassen hat", sagt Reinhold Leinfelder, Geowissenschaftler an der Freien Universität Berlin. "Etwa drei Viertel des eisfreien Festlands sind nicht mehr als Urnatur zu bezeichnen. Wenn wir in die Meere schauen, sieht es genauso aus." Und so dürften sich selbst am Point Nemo Zivilisationsrückstände finden - Mikroplastik zum Beispiel. Im Bild: Der See Yamzhog Yumco in Tibet sieht abgelegen aus - ist aber relativ leicht erreichbar, wie auch die Straßen am unteren Bildrand verraten.
Was ist ein Apart-Hotel? Wer sich darunter ein besonders ansprechendes und geschmackvoll eingerichtetes Hotel vorstellt, könnte enttäuscht werden: Mit dem reizenden Adjektiv "apart" hat es nichts zu tun. Vielmehr ist diese Unterkunft eine Mischung aus Hotel und Apartment. Während in der Ferienwohnung niemand Bettwäsche oder Handtücher wechselt und das Zimmer reinigt, ist dies im Apart-Hotel mit drin. Zugleich nächtigt der Gast aber in einer voll eingerichteten Wohnung mit Küche oder zumindest Küchenzeile sowie einem Schlafbereich - hat also meist (aber nicht immer) mehr Platz als im üblichen Hotelzimmer und kann sich auch kleine Mahlzeiten zubereiten. "Teilweise finden sich im Apart-Hotel auch Fitness- und Wellnessbereiche, ein kleines Restaurant, ein Konferenzraum und eine Rezeption, die 24 Stunden besetzt ist", sagt Sibylle Zeuch, Sprecherin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands. Urlauber können Apart-Hotels tageweise mieten, die meisten Ferienwohnungen sind hingegen nur wochenweise zu haben. Apart-Hotels gibt es laut Dehoga besonders in den USA und Kanada, aber auch in Deutschland sei die Zahl in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsen. Verschiedene Anbieter setzen unterschiedliche Akzente, was sich auch bei den Begriffen zeigt, die neben Apart-Hotel noch existieren, wie: Boardinghouse, Living Hotel, City Suite oder Residenz. Das klingt ja wieder ganz apart.
Wie muss der Pool auf einem Kreuzfahrtschiff gebaut sein? Wasser, das auf dem Meer schwimmt und trotz schwerem Seegang nicht aus dem Becken schwappt - das hört sich schwierig an und ist es auch. Dennoch haben die meisten Kreuzfahrtschiffe einen Swimmingpool an Bord, mindestens. Vor allem drei Faktoren spielen beim Bau eine Rolle, wie die Meyer Werft in Papenburg erklärt: Gewicht und Eigenschaften der Pools sowie Gesundheitsvorschriften wie die Wasseraufbereitung oder die Erreichbarkeit von Duschen und Toiletten. Das Gewicht eines Pools ergibt sich aus seinem Volumen und muss früh mit eingeplant werden. Denn Position, Gewicht und die freie Wasseroberfläche des Pools haben Einfluss auf das Schwimmverhalten des Schiffes. Für klassische Pools gebe es zwei Füllhöhen - eine für den Hafen und eine für die Fahrt auf offener See, erklären die Experten. Sollte das Wasser anfangen, sich zu bewegen, gibt es sogenannte Pooltaschen am Beckenrand, in die das Wasser laufen kann - diese reduzieren und brechen die Mini-Wellen im Schwimmbad. Generell werden die Pools so gebaut, dass die Wasseroberfläche möglichst ruhig bleibt. Allerdings müssten sie bei schwerer See auch mal vollständig entleert werden. Denn kein Urlauber will auf dem Schiff nasse Füße bekommen.
Welcher Flughafen hat weltweit die meisten Passagiere? Der Frankfurter Flughafen ist schon ziemlich groß. Doch im weltweiten Vergleich lag Deutschlands größter Airport im vergangenen Jahr mit 64,5 Millionen Passagieren nur auf Platz 14. Der Flughafen mit dem weltweit höchsten Passagieraufkommen ist - das dürfte Donald Trump gefallen - in den USA: Der Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport in Georgia ist ein wichtiges Drehkreuz für Inlandsflüge. In Atlanta wurden laut Airports Council International im vergangenen Jahr 103,9 Millionen ankommende und abfliegende Passagiere gezählt. Der Flughafen liegt seit Jahren auf der Spitzenposition, bedingt durch den starken Inlandsverkehr. Auf Platz zwei steht der Flughafen der chinesischen Hauptstadt Peking mit 95,8 Millionen Passagieren, Platz drei geht an Dubai mit 88,2 Millionen Flugreisenden. Betrachtet man nur die international reisenden Passagiere, liegt Dubai aber ganz vorne - noch. Derzeit entstehen mehrere neue Mega-Flughäfen, die deutlich mehr Passagiere abfertigen sollen, etwa in Peking und Istanbul.
Wie still muss es im Ruhebereich der Bahn sein? Einsteigen, hinsetzen und einfach nur aus dem Fenster schauen. Bahnfahren könnte so schön sein, wenn nicht der Nebenmann dauernd telefonieren und das Paar zwei Sitzreihen weiter lautstark über die nicht aufgeräumte Küche diskutieren würde. Für Passagiere, die gern ihre Ruhe hätten, weist die Deutsche Bahn in allen ICE- und Intercity-2-Zügen ein Kontingent an Plätzen aus, an denen Telefonate, laute Musik aus dem Kopfhörer und sonstiger Lärm unerwünscht sind. Doch wie verbindlich ist das Stille-Gebot? Haben Fahrgäste darauf einen Anspruch? Und was können sie tun, wenn es trotzdem laut wird? "Die Deutsche Bahn fordert ihre Kunden dazu auf, in den gekennzeichneten Bereichen andere Fahrgäste nicht zu stören", sagt ein Sprecher der Bahn. Viel mehr als um Rücksichtnahme zu bitten, könne man aber nicht tun. Das Zugpersonal weise Reisende bei "Verstößen" auf das Gebot hin. Das war es aber auch schon. "Konkrete Sanktionsmöglichkeiten gibt es nicht", sagt der Sprecher. Selbst wenn es im Abteil laut wird: Ruhebedürftige, die hier einen Sitzplatz für 4,50 Euro reserviert haben, bekommen ihr Geld nicht zurück. Völlig daneben benehmen dürfen sich Fahrgäste allerdings nicht. "Jeder Reisende hat sich so zu verhalten, dass andere Reisende nicht über Gebühr gestört oder belästigt werden", schreiben die Beförderungsbedingungen der Bahn vor: Wer Weisungen des Personals missachte oder sonst eine Gefahr für Sicherheit und Ordnung darstelle, könne von der Beförderung ausgeschlossen werden - ohne Anspruch auf die Erstattung des Ticketpreises. Begegnungen in der Bahn können auch sehr unterhaltsam sein: Lesen Sie hier die schönsten Erlebnisse der SZ-Leser.
Gibt es auch im Süden Polarlichter? Am Himmel tanzen grüne, violette oder blaue Lichtspuren - Polarlichter, auch Aurora Borealis genannt, sind ein spektakuläres Naturschauspiel (das auch Alexander Gerst, der deutsche Astronaut auf der ISS, vom All aus fasziniert beobachtete). Im hohen Norden, auf Island, in Skandinavien, Schottland, Grönland, Kanada, Alaska und Nordsibirien können Reisende während der Polarlichtsaison, die je nach Ort von August bis April dauert, das geheimnisvolle Leuchten am Himmel sehen. Doch wie sieht es rund um den Südpol aus? Gibt es - analog zu Nordlichtern - auch Südlichter? Polarlichter gibt es in der Tat in beiden Polarregionen, mitunter sogar spiegelsymmetrisch. Der Physiker Axel M. Quetz vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg erklärt das Phänomen: Geladene Teilchen von der Sonne - der sogenannte Sonnenwind - werden durch das Magnetfeld der Erde in Richtung beider Pole gelenkt. Dort treffen sie auf die Atome und Moleküle der Atmosphäre. Die dabei freigesetzte Energie lassen Polarlichter leuchten. Manchmal werden ganze Teilchenwolken des Sonnenwinds zwischen den Magnetpolen hin und her reflektiert. Dann kann es zu ähnlichen Polarlichtern auf der Nord- und Südhalbkugel kommen. Südlichter, Aurora Australis genannt, lassen sich zum Beispiel am südlichen Ende Argentiniens beobachten. Auch der Süden Neuseelands eignet sich für eine Polarlichter-Reise. Wer noch mehr Abenteuer sucht, reist in die Antarktis. Zu sehen sind die Südlichter in der dunklen Jahreszeit auf der Südhalbkugel, also etwa von März bis Oktober. Die Intensität der Polarlichter folgt dem sogenannten Schwabe-Zyklus der Sonne, der elf Jahre dauert. Derzeit ist die Sonnenaktivität sehr niedrig, in den nächsten Jahren werden mit wachsender Sonnenaktivität die Chancen wachsen, die wabernden Himmelslichter im Norden oder Süden zu erleben.
Wie viele Handtücher muss ein Hotel bereitlegen? Ein großes für die Dusche, ein kleines fürs Gesicht und noch eins in Reserve: In vielen Hotels bekommen die Gäste mehrere Handtücher in verschiedenen Größen. Doch es gibt auch Häuser, in denen das Angebot eher dürftig ausfällt. Kann das Hotel nach eigenem Gusto entscheiden, wie viele Handtücher es herausrückt - oder existieren Vorgaben? Zumindest für deutsche Hotels lautet die Antwort: ja. In Deutschland muss ein Ein-Sterne-Hotel mindestens ein Badetuch pro Person bereitlegen, in einer Unterkunft, die mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde, muss es zusätzlich ein Handtuch pro Person sein. So steht es im Kriterienkatalog für die Klassifizierung deutscher Hotels, den Mindestanforderungen für die Hotelsterne. In Drei-, Vier- oder Fünf-Sterne-Hotels müssen aber nicht zwingend weitere Handtücher verteilt werden. Was die Hotels darüber hinaus ihren Gästen standardmäßig oder auf Wunsch zur Verfügung stellten, liege in deren eigenem Ermessen, informiert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga.
Warum fliegen USA-Reisende oft über Grönland? Von Europa über Grönland in die USA - das sieht auf dem Monitor im Flugzeug nach einem ziemlichen Umweg aus. Warum nehmen viele Flieger diese Route? Die gewaltige Kurve in Richtung Norden auf der Karte täuscht. Tatsächlich handele es sich um eine gerade Strecke, erklärt Markus Wahl von der Pilotenvereinigung Cockpit. Die Verzerrung entsteht dadurch, dass die Erde nahezu die Form einer Kugel hat, auf einer Landkarte jedoch zweidimensional abgebildet werden muss - sozusagen platt. "Dadurch sieht es wie eine Riesenkurve aus." Auf einem Globus wird es anschaulich: Spannt man einen Faden zwischen Frankfurt und Los Angeles, führt dieser geradewegs über Grönlands Süden. Auf Flügen in die USA und nach Kanada gilt laut Wahl oft folgende Faustregel: Der Hinflug in Richtung Westen findet tagsüber statt, der Rückflug eher in der Nacht. "Über Grönland zu fliegen, bleibt ein Highlight auf einem Nordatlantikflug", sagt der Experte. "Da sehen die Eismassen imposant aus." Allerdings muss das Wetter für diese gute Aussicht mitspielen.
Was ist "Visa on arrival"? Der bordeauxfarbene Ausweis, der kürzlich erst neu designt wurde, öffnet viele Türen: Der deutsche Reisepass ist eines der mächtigsten Ausweisdokumente der Welt. In 188 Länder können deutsche Staatsbürger einreisen, ohne vorher mühsam bei der Botschaft oder beim Konsulat eine Erlaubnis beantragen zu müssen. In einigen Ländern gibt es dann allerdings bei der Grenzkontrolle "Visa on arrival". Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Das Visum wird nicht vor Beginn der Reise, sondern bei der Ankunft am Flughafen oder an einer Landesgrenze erteilt, wie Alexander Braun vom Visa Dienst Bonn erklärt. Manchmal ist das Prozedere dann recht simpel: In Ägypten zum Beispiel besteht die Möglichkeit, einfach bei der Einreise die Gebühr zu bezahlen. Das Visum wird vor Ort in den Pass geklebt. Bei anderen Staaten hingegen muss das Visum zwingend vor der Reise elektronisch beantragt werden, damit es bei der Einreise erteilt werden kann. Der Urlauber muss dann zwar nicht zu einer Botschaft, aber er kann auch nicht einfach im Zielland am Flughafen auftauchen und erwarten, dass er dort das Visum erhält. Braun nennt Indien als Beispiel. Hier funktioniere die Beantragung des Visums ähnlich wie bei der Esta-Einreisegenehmigung für die USA: "Das geht alles online", sagt der Experte. Auch die Gebühr wird online bezahlt. Das Touristenvisum erhält der Urlauber dann bei der Ankunft. Wichtig: Reisende sollten sich genau informieren, wo genau Visa on arrival ausgestellt werden. Denn oft ist dies nur an internationalen Flughäfen und bestimmten Grenzübergängen möglich, erklärt das Auswärtige Amt. Das gilt zum Beispiel für Iran.
Können werdende Eltern für ungeborene Babys Flugtickets buchen? Wer die Tickets schon mehrere Monate vor Abflug kauft, spart häufig Geld. Doch was machen werdende Eltern, die einen Urlaub langfristig planen? Können sie auch für ihr Ungeborenes ein Ticket bestellen? Die Fluggesellschaften handhaben das unterschiedlich. Bei Ryanair und Lufthansa ist es den Angaben zufolge nicht möglich, ein Ticket für ein ungeborenes Kind zu kaufen. Es werde ein Geburtsdatum benötigt, begründet Lufthansa. Nach der Geburt könne das Kind aber zu einer bestehenden Buchung hinzugefügt werden. Bei Easyjet dagegen dürfen werdende Eltern ein Flugticket für ihr Ungeborenes bestellen. Wenn sie noch keinen Namen gefunden haben, könnten sie "Baby" anstelle eines Vornamens angeben, erklärt die Airline. Name und Geschlecht des Kindes ließen sich dann nachträglich telefonisch zur Buchung hinzufügen. Säuglinge, die weniger als 14 Tage alt sind, dürfen bei Easyjet allerdings noch nicht mitfliegen. In der Regel müssen Eltern für Kinder bis zwei Jahre keinen eigenen Sitzplatz kaufen und zahlen dann nur einen Bruchteil des normalen Tarifs. Bei Lufthansa etwa fliegen Babys und Kleinkinder bis zwei Jahre auf innerdeutschen Strecken kostenlos, ansonsten zahlen Eltern zehn Prozent des Normaltarifs. Die Kleinen müssen meist auf dem Schoß eines Elternteils reisen, die etwas Älteren fixiert mit einem Sicherheitsgurt, den das Bordpersonal vor dem Start ausgibt. Dieser ist allerdings umstritten, da es etwa zu schweren Verletzungen kommen kann, sollte das Flugzeug auf dem Rollfeld stark bremsen müssen und die Oberkörper der Erwachsenen nach vorne auf das Kind schnellen. Wenn Eltern einen Kindersitz oder eine Babyschale mitbringen, kann der Nachwuchs darin sicherer mitfliegen - auf einem Extraplatz. Das kostet allerdings 75 Prozent des regulären Tarifs, wie die Airline auf ihrer Website erläutert. Dort steht auch, welche Kindersitzmodelle an Bord akzeptiert werden. Was droht beim umgekehrten Kulturschock? Was soll das Loch im Flugzeugfenster? Und darf man einen Teilflug verfallen lassen, um Geld zu sparen? Weitere Fragen und Antworten zum Reisen finden Sie hier.