Wallerstein:Sener Sahin: Muslimischer Bürgermeister erst in 30 Jahren

Sener Sahin, Unternehmer, rechnet erst in Jahrzehnten mit muslimischen Bürgermeistern in ländlichen Regionen Bayerns. (Foto: Privat/Archivbild)

Nach der Aufgabe seiner Bewerbung als CSU-Bürgermeisterkandidat rechnet Sener Sahin erst in Jahrzehnten mit muslimischen Bürgermeistern in ländlichen Regionen...

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Wallerstein (dpa/lby) - Nach der Aufgabe seiner Bewerbung als CSU-Bürgermeisterkandidat rechnet Sener Sahin erst in Jahrzehnten mit muslimischen Bürgermeistern in ländlichen Regionen Bayerns. „Ich bin sicher, dass das hier auf dem Land noch 30 Jahre dauern wird, bis die Leute bereit sind, einen wie mich als Bürgermeister zu wählen“, sagte der 44-Jährige der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag). Die jüngere Generation denke da aber anders.

Der parteilose Sahin wollte bei der Kommunalwahl am 15. März für die Christsozialen im schwäbischen Wallerstein (Landkreis Donau-Ries) als Rathauschef kandidieren, nach Protesten der CSU-Basis wegen der Religion des Kandidaten zog der Unternehmer aber seine Bewerbung zurück. Parteichef Markus Söder bedauerte die Entscheidung und will den Vorgang nun aufarbeiten lassen.

Sahin glaubt, dass es in einer Großstadt anders gelaufen wäre als in Schwaben auf dem Land. „Hier haben viele noch nie mit einem Moslem Kontakt gehabt.“ Außerdem gehe „es um dieses C in CSU“, meinte er über den christlichen Hintergrund der Unionspartei. „Wenn ich bei den Grünen oder der SPD angetreten wäre, wäre es wahrscheinlich alles nicht so dramatisch.“

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