Freiburg im Breisgau:Norbert Blüm rät der CDU zu mehr Sozialpolitik

Freiburg (dpa) - Der frühere CDU-Sozialexperte und Bundesarbeitsminister Norbert Blüm rät seiner Partei angesichts ihres schwachen Wahlergebnisses zu einer intensiveren Sozialpolitik. "Das Einstehen für mehr soziale Gerechtigkeit braucht eine ganz andere Lautstärke", sagte der 82-Jährige in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn wir den Abstand zwischen Reich und Arm nicht verkleinern, dann werden wir dem Flüchtlingsstrom und den Problemen in unserem Land nicht Herr werden." Die soziale Frage sei global entscheidend, die CDU solle sie mehr in den Blick nehmen. Dies sei eine Lehre der Bundestagswahl.

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Freiburg (dpa) - Der frühere CDU-Sozialexperte und Bundesarbeitsminister Norbert Blüm rät seiner Partei angesichts ihres schwachen Wahlergebnisses zu einer intensiveren Sozialpolitik. „Das Einstehen für mehr soziale Gerechtigkeit braucht eine ganz andere Lautstärke“, sagte der 82-Jährige in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn wir den Abstand zwischen Reich und Arm nicht verkleinern, dann werden wir dem Flüchtlingsstrom und den Problemen in unserem Land nicht Herr werden.“ Die soziale Frage sei global entscheidend, die CDU solle sie mehr in den Blick nehmen. Dies sei eine Lehre der Bundestagswahl.

„Wir müssen einen neuen Pakt der Gerechtigkeit schaffen“, sagte Blüm. So könne die CDU Glaubwürdigkeit und Unterstützung zurückgewinnen.

Blüm, Arbeitsminister in der Regierung Helmut Kohl (CDU) von 1982 bis 1998, hat im Freiburger Verlag Herder sein neues Buch veröffentlicht. Der Titel: „Verändert die Welt, aber zerstört sie nicht.“

Gleichzeitig kritisierte Blüm die von der Schwesterpartei CSU angestoßene Debatte über die angeblich offene rechte Flanke der Union, die geschlossen werden müsse. „Die CSU hat die rechte Flanke mehr abgedeckt als die CDU. Und die CSU hat mehr verloren als die CDU.“ Diese Diskussion führe daher in die falsche Richtung.

Im Umgang mit der Alternative für Deutschland (AfD) riet Blüm zu einem Umdenken. „Die AfD muss politisch bekämpft werden, weil ihre nationalen Gedanken in eine Sackgase führen“, sagte er. Dafür brauche es weniger Aufgeregtheit. „Nicht mit jeder Blähung der AfD sollte man ein Feuerwerk entzünden.“ Davon profitiere nur die AfD. „Wer den Teufel an die Wand malt, kriegt ihn auch geliefert.“

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