Dresden:Neue Wahlumfragen sehen CDU in Sachsen vorn

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Leipzig/Dresden (dpa/sn) - Die sächsische CDU liegt gut eine Woche vor der Landtagswahl in Umfragen deutlich vor der AfD. Sowohl in der ARD-Wahlprognose als auch beim ZDF-Politbarometer kam die Union sechs Prozentpunkte vor der AfD ein, bislang lagen beide Parteien meist gleichauf. Bei der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" landete die CDU bei 30 Prozent, die AfD kam auf 24 Prozent. In der Erhebung der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF waren es 31 beziehungsweise 25 Prozent. Die Linken erreichten 16 und 14 Prozent, die Grünen 11 und 10 Prozent und die SPD 7 und 9 Prozent. Nur die FDP hatte in beiden Umfragen gleichlautende Werte von 5 Prozent und könnte damit wieder in den Landtag einziehen.

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Leipzig/Dresden (dpa/sn) - Die sächsische CDU liegt gut eine Woche vor der Landtagswahl in Umfragen deutlich vor der AfD. Sowohl in der ARD-Wahlprognose als auch beim ZDF-Politbarometer kam die Union sechs Prozentpunkte vor der AfD ein, bislang lagen beide Parteien meist gleichauf. Bei der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ landete die CDU bei 30 Prozent, die AfD kam auf 24 Prozent. In der Erhebung der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF waren es 31 beziehungsweise 25 Prozent. Die Linken erreichten 16 und 14 Prozent, die Grünen 11 und 10 Prozent und die SPD 7 und 9 Prozent. Nur die FDP hatte in beiden Umfragen gleichlautende Werte von 5 Prozent und könnte damit wieder in den Landtag einziehen.

Der Leipziger Politikwissenschaftler Hendrik Träger führte das Erstarken der Union in den Umfragen am Freitag auf einen „Amtsinhaberbonus“ zurück. „Das ist ein zyklischer Effekt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Im Laufe der Legislaturperiode seien Zustimmungswerte für den Amtsinhaber nicht immer ganz so rosig, wie man sich das selbst vorstellt. Doch gegen Ende der Legislatur würden die Wähler offenbar intensiver über Politik nachdenken und genauer abwägen.

„Sie waren vielleicht nicht mit allem einverstanden, was der Ministerpräsident oder die Landesregierung getan haben. Sie fragen aber auch: Was wären die Alternativen. Beim bisherigen Amtsinhaber weiß man, was man hat, bei einem neuen, weiß man das nicht“, sagte Träger. Amtsinhaber könnten außerdem davon profitieren, dass sie medial wesentlich stärker präsent sind als ihre Herausforderer. Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) könne sich aber definitiv nicht auf diesen Zahlen ausruhen.

Bei der ARD-Wahlprognose und dem ZDF-Politbarometer hatte Kretmscher genau wie sein brandenburgischer Amtskollege Dietmar Woidke besser abgeschnitten als bei vorangegangenen Umfragen. „Daran kann man ablesen, dass die Partei des jeweiligen Ministerpräsidenten in der Endphase des Wahlkampfes nochmal punkten kann - zumindest in Umfragen“, sagt Träger. Es gehe aber nicht darum, 10 Umfragen zu gewinnen, sondern eine Wahl.

„Umfragen werden von den Wählern kurz vor der Wahl als realistischer Ausgang dieser interpretiert“, sagte der Soziologe Holger Lengfeld von der Universität Leipzig. Lägen die Ergebnisse der Parteien nah beieinander, würde davon das Wahlverhalten aber nicht beeinflusst. „Selten werden Wähler mit politischer Meinung, die nicht vorhatten, ihre Stimme abzugeben, durch Umfragen zur Wahl mobilisiert.“ Lengfeld räumte ein, dass der Einfluss von Umfragen auf das Wahlverhalten in Deutschland noch wenig erforscht sei.

Nico Siegel, Chef von Infratest dimap, verwies darauf, dass man mit Blick auf die AfD eine ähnliche Entwicklung schon bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern registriert habe. Kurz vor der Wahl hätten die Rechtspopulisten um die zwei Prozentpunkte verloren. Je näher der Wahltermin rücke, desto eher würden sich Wähler damit beschäftigen, ob sie das Kreuz tatsächlich bei der AfD setzen wollen oder nicht. „Aus allen Landtagswahl-Befragungen wissen wir, dass die Menschen zu 70 Prozent aus Protest wählen. Es ist etwas anderes, ob ich aus Protest oder aus Überzeugung wähle.“ Die Vorstellung, die AfD könnte stärkste Kraft werden, könnte abschrecken.

Die Parteien hielten sich mit der Bewertung der Ergebnisse zurück. Lediglich CDU-Generalsekretär Alexander Dierks meldete sich zunächst zu Wort. „Michael Kretschmers unermüdliche Arbeit für Sachsen wird von den Bürgern anerkannt. Er vertritt sächsische Interessen. Am 1. September geht es um Sachsen, nicht um Berlin oder Brüssel. Der Freistaat braucht eine starke Regierung, die für Vernunft steht.“

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