Union und FDP:Seehofer: Westerwelle ist ein "Sensibelchen"

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Nach der Kritik von FDP-Chef Westerwelle knöpfen sich Seehofer und Pofalla den Liberalen vor.

Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hat seine Kritik an FDP-Chef Guido Westerwelle erneuert und eine definitive Aussage der Liberalen zugunsten einer schwarz-gelben Koalition gefordert. "Die FDP soll sich jetzt endgültig festlegen", forderte Seehofer in der Bild-Zeitung.

In der Kritik: FDP-Chef Westerwelle (Foto: Foto: Getty)

Der bayerische Ministerpräsident kritisierte, dass Westerwelle in der "Bild" zum ersten Mal ohne Wenn und Aber eine Aussage für Schwarz-Gelb getroffen habe. Ein Satz vom FDP-Chef reiche aber nicht.

Seehofer fordert Klarheit

Es gebe einen Beschluss des FDP-Vorstands vom Mai, dass die Liberalen erst eine Woche vor der Bundestagswahl auf einem Parteitag eine Koalitionssaussage treffen wollten.

Die Union wolle mit der FDP regieren und habe das in ihrem Regierungsprogramm auch erklärt. "Die gleiche Klarheit und formelle Verlässlichkeit erwarte ich jetzt auch von der FDP", sagte Seehofer. Dann müsse auch niemand mehr fürchten, dass eine Stimme für die FDP am Ende eine Stimme für eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen sei.

Der CSU-Chef reagierte zugleich auf die Warnung Westerwelles, die Attacken der CSU gefährdeten die Aussichten auf eine schwarz-gelbe Mehrheit. "Er ist offensichtlich gut im Austeilen, aber manchmal ein Sensibelchen", sagte Seehofer.

Der CSU-Chef hatte zuvor bei den Liberalen mit der Aussage für Unmut gesorgt, aus heutiger Sicht könne und wolle er Westerwelle nicht vertrauen.

Auch CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla äußerte Kritik am FDP-Chef. Pofalla sagte der Saarbrücker Zeitung: "Guido Westerwelle ist in der Tat jemand, der gerne austeilt und sich schon mal angesprochen fühlt von Kritik, die nicht einmal auf ihn abzielt."

Mit Blick auf Seehofers "Sensibelchen"-Spruch sagte Pofalla: "Mit dieser Einschätzung hat er nicht so Unrecht". Pofalla forderte die Liberalen dazu auf, sich endlich deutlicher zu einer Koalition mit der Union nach der Bundestagswahl am 27. September zu bekennen.

"Es wäre gut und somit unmissverständlicher, wenn der Bundesvorstand der FDP das auch in seiner nächsten Sitzung klipp und klar feststellt", sagte der CDU-Generalsekretär.

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