Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine .
Wichtige Updates
Tote nach russischem Doppelschlag auf Hafen von Odessa
Gefangenenaustausch hat begonnen – jeweils 390 Menschen übergeben
Trump verkündet Einigung bei Austausch von Kriegsgefangenen
G-7-Finanzminister prüfen Verschärfung von Sanktionen
Russland lässt Trumps Wunsch nach Papst als Gastgeber der Ukraine-Gespräche bislang eher unbeachtet
Juri Auel
Drohnen- und Raketenangriff auf Kiew in der Nacht
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und deren Umgebung sind in der Nacht mindestens 15 Menschen verletzt worden. Zunächst war von acht Verletzten die Rede gewesen.
Militärverwalter Timur Tkatschenko berichtete auf Telegram von Schäden durch herabfallende Drohnen-Trümmer. In zwei Bezirken seien Brände in Wohnhäusern ausgebrochen. Die Rettungsdienste seien im Einsatz. Nach Behördenangaben habe es sich um einen der bisher größten kombinierten Angriffe mit Drohnen und Raketen auf die Hauptstadt gehandelt.
Der Fliegeralarm sei für mehr als zwei Stunden nach Beginn des Angriffs durchgängig ausgelöst gewesen, so die Behörden. Russland habe insgesamt 250 Langstrecken-Drohnen und 14 ballistische Raketen eingesetzt, teilt die Luftwaffe mit.
Die nächtlichen Angriffe folgten offenbar auf mehrtägige ukrainische Drohnenangriffe auf Ziele in Russland, einschließlich der Hauptstadt Moskau. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Freitag angekündigt, dass Russland auf diese Angriffe reagieren werde.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij kritisierte Russland nach dem Großangriff scharf. „Es war eine harte Nacht für die gesamte Ukraine“, schrieb er auf Telegram. Dies sei ein neuerlicher Beweis dafür, dass Russland eine Waffenruhe zur Beendigung des Krieges blockiere. „Nur zusätzliche Sanktionen gegen Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft werden Moskau zu einem Waffenstillstand zwingen.“
Militärverwalter Timur Tkatschenko berichtete auf Telegram von Schäden durch herabfallende Drohnen-Trümmer. In zwei Bezirken seien Brände in Wohnhäusern ausgebrochen. Die Rettungsdienste seien im Einsatz. Nach Behördenangaben habe es sich um einen der bisher größten kombinierten Angriffe mit Drohnen und Raketen auf die Hauptstadt gehandelt.
Der Fliegeralarm sei für mehr als zwei Stunden nach Beginn des Angriffs durchgängig ausgelöst gewesen, so die Behörden. Russland habe insgesamt 250 Langstrecken-Drohnen und 14 ballistische Raketen eingesetzt, teilt die Luftwaffe mit.
Die nächtlichen Angriffe folgten offenbar auf mehrtägige ukrainische Drohnenangriffe auf Ziele in Russland, einschließlich der Hauptstadt Moskau. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Freitag angekündigt, dass Russland auf diese Angriffe reagieren werde.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij kritisierte Russland nach dem Großangriff scharf. „Es war eine harte Nacht für die gesamte Ukraine“, schrieb er auf Telegram. Dies sei ein neuerlicher Beweis dafür, dass Russland eine Waffenruhe zur Beendigung des Krieges blockiere. „Nur zusätzliche Sanktionen gegen Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft werden Moskau zu einem Waffenstillstand zwingen.“
Dimitri Taube
Tote nach russischem Doppelschlag auf Hafen von Odessa
Bei einem russischen Angriff mit zwei ballistischen Raketen auf die südukrainische Hafenstadt Odessa sind nach Behördenangaben zwei Menschen getötet worden. Einer sei ein Hafenmitarbeiter gewesen, der zweite ein 71-Jähriger, teilte Gebietsgouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit. Zunächst war die Rede von einem Toten und acht Verletzten, darunter vier Schwerverletzten.
Ein anderer russischer Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Tschuhujiw forderte ebenfalls Opfer. Eine Frau sei getötet worden, teilte der Gouverneur des Charkiwer Gebiets, Oleh Synjehubow, auf Telegram mit. Zudem seien zwei Männer verletzt worden.
Ein anderer russischer Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Tschuhujiw forderte ebenfalls Opfer. Eine Frau sei getötet worden, teilte der Gouverneur des Charkiwer Gebiets, Oleh Synjehubow, auf Telegram mit. Zudem seien zwei Männer verletzt worden.
Kassian Stroh
Gefangenenaustausch hat begonnen – jeweils 390 Menschen übergeben
Russland und die Ukraine haben nach eigenen Angaben ihren bisher größten Gefangenenaustausch begonnen und jeweils 390 Menschen freigelassen. Es seien jeweils 270 Kriegsgefangene und 120 Zivilisten übergeben worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij bestätigte dies kurz darauf.
Der vereinbarte Austausch von insgesamt jeweils 1000 Gefangenen soll in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Es ist der größte seit Beginn des Krieges.
Der vereinbarte Austausch von insgesamt jeweils 1000 Gefangenen soll in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Es ist der größte seit Beginn des Krieges.
Kassian Stroh
Ukrainischer Minister plädiert für Finanzierung der Armee durch die EU
Der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko schlägt zur weiteren Abwehr der russischen Invasion eine direkte Finanzierung der ukrainischen Armee durch EU-Staaten vor. Diese gewährleiste heute „nicht nur den Schutz der Ukraine, sondern ganz Europas“, begründete Martschenko den Vorschlag gemäß einer Regierungsmitteilung bei Telegram. Die Ausgaben für die ukrainischen Streitkräfte würden dabei nur einen geringen Teil der Wirtschaftsleistung der EU ausmachen. Zudem könnten sie auf die Pflichtausgaben der Staaten in der Nato angerechnet werden.
Auch nach einem Friedensschluss sollte die Armee der Ukraine aus dem Ausland finanziert werden. „Sogar wenn ein dauerhafter Frieden erreicht wird, bleibt das Schlüsselrisiko der europäischen Sicherheit seitens Russlands bestehen“, hob der Minister hervor. Die Unterstützung der Ukraine sei daher eine Investition in die Stabilität Europas. Bereits jetzt finanzieren ausländische Geldgeber, darunter die EU und manche ihrer Mitgliedstaaten, mehr als die Hälfte des ukrainischen Staatshaushalts.
Auch nach einem Friedensschluss sollte die Armee der Ukraine aus dem Ausland finanziert werden. „Sogar wenn ein dauerhafter Frieden erreicht wird, bleibt das Schlüsselrisiko der europäischen Sicherheit seitens Russlands bestehen“, hob der Minister hervor. Die Unterstützung der Ukraine sei daher eine Investition in die Stabilität Europas. Bereits jetzt finanzieren ausländische Geldgeber, darunter die EU und manche ihrer Mitgliedstaaten, mehr als die Hälfte des ukrainischen Staatshaushalts.
Kassian Stroh
Trump verkündet Einigung bei Austausch von Kriegsgefangenen
US-Präsident Donald Trump verkündet, dass der geplante große Austausch von Kriegsgefangenen zumindest unmittelbar bevorsteht. „Ein wichtiger Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine wurde gerade abgeschlossen. Er wird in Kürze in Kraft treten“, schreibt Trump in einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social. Unklar ist, ob die Soldaten der jeweils anderen Seite bereits übergeben worden sind oder ob nur die Verhandlungen über die Modalitäten abgeschlossen sind. Trump schreibt weiter: „Glückwunsch an beide Seiten zu diesen Verhandlungen. Könnte das zu etwas Großem führen???“
Ukrainische Medien meldeten unter Berufung auf Quellen in den zuständigen Stellen, der Austausch habe bereits begonnen. Wegen der hohen Zahl werde er drei Tage dauern, berichtete das Portal „RBK Ukraine“. Offizielle Bestätigungen gibt es bisher nicht.
Ein Austausch von jeweils 1000 Kriegsgefangenen war Anfang des Monats in Istanbul bei den ersten direkten Gesprächen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine seit mehr als drei Jahren vereinbart worden. Es wäre der größte Austausch seit Kriegsbeginn.
Warum 1000 gegen 1000 nach Fairness klingt, die ukrainische Regierung es aber trotzdem lieber anders hätte, erklärt Frank Nienhuysen (SZ Plus):
Ukrainische Medien meldeten unter Berufung auf Quellen in den zuständigen Stellen, der Austausch habe bereits begonnen. Wegen der hohen Zahl werde er drei Tage dauern, berichtete das Portal „RBK Ukraine“. Offizielle Bestätigungen gibt es bisher nicht.
Ein Austausch von jeweils 1000 Kriegsgefangenen war Anfang des Monats in Istanbul bei den ersten direkten Gesprächen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine seit mehr als drei Jahren vereinbart worden. Es wäre der größte Austausch seit Kriegsbeginn.
Warum 1000 gegen 1000 nach Fairness klingt, die ukrainische Regierung es aber trotzdem lieber anders hätte, erklärt Frank Nienhuysen (SZ Plus):
Kassian Stroh
Russland lehnt Friedensgespräche im Vatikan ab
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht den Vatikan nicht als passenden Ort für Friedensverhandlungen. Diese Variante sei nicht realistisch, sagte er in Moskau. „Stellen Sie sich den Vatikan als Verhandlungsort vor. Es ist etwas unelegant, wenn orthodoxe Länder auf einer katholischen Plattform Fragen diskutieren, die die Beseitigung der Ursachen des Konflikts betreffen“, sagte Lawrow. Zumal dort dann Delegierte aus zwei orthodoxen Ländern aufeinanderträfen, die aber zwei je eigenen Kirchen angehörten.
US-Präsident Donald Trump hatte am Montag nach einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin den Vatikan als Verhandlungsort ins Gespräch gebracht, was in Moskau bisher kaum öffentlich kommentiert wurde. Es werde jetzt viel „fantasiert“, wann und wo ein neues Treffen von Vertretern Russlands und der Ukraine organisiert werden könne, sagte Lawrow.
Auch aus der katholischen Kirche waren in den vergangenen Stunden Stimmen zu hören, die es als eher unwahrscheinlich erscheinen lassen, dass im Vatikan verhandelt wird. Mehrere italienische Zeitungen berichteten zudem, dass Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Telefonaten und Kurznachrichten mit ihren europäischen Partnern inzwischen eine Alternative ventiliert habe: Unter anderem seien jetzt Genf oder erneut Istanbul im Gespräch. „Was zählt, ist der Frieden, nicht der Ort der Gespräche“, wird die Regierungschefin zitiert.
US-Präsident Donald Trump hatte am Montag nach einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin den Vatikan als Verhandlungsort ins Gespräch gebracht, was in Moskau bisher kaum öffentlich kommentiert wurde. Es werde jetzt viel „fantasiert“, wann und wo ein neues Treffen von Vertretern Russlands und der Ukraine organisiert werden könne, sagte Lawrow.
Auch aus der katholischen Kirche waren in den vergangenen Stunden Stimmen zu hören, die es als eher unwahrscheinlich erscheinen lassen, dass im Vatikan verhandelt wird. Mehrere italienische Zeitungen berichteten zudem, dass Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Telefonaten und Kurznachrichten mit ihren europäischen Partnern inzwischen eine Alternative ventiliert habe: Unter anderem seien jetzt Genf oder erneut Istanbul im Gespräch. „Was zählt, ist der Frieden, nicht der Ort der Gespräche“, wird die Regierungschefin zitiert.
Kassian Stroh
Orbán fordert Entschädigung von EU bei Verbot aller Energieimporte aus Russland
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán will sich gegen Pläne der EU-Kommission stemmen, sämtliche Energieimporte aus Russland zu verbieten. Dies müsse unbedingt verhindert werden, sagte Orbán im staatlichen Hörfunk. Zugleich zeigte er sich verhandlungsbereit für den Fall, dass die EU Entschädigungen leistet.
„Wir müssen versuchen, diesen ukrainischen Vorstoß zu stoppen, russisches Gas vollständig aus Europa zu verbannen. Wir müssen das mit allen Mitteln verhindern. Denn eine Pipeline hat keinen Sinn, wenn wir kein Gas hindurchleiten dürfen“, sagte Orbán. Wenn die EU Ungarn aber für die Kosten des Energieverbots entschädigen würde, sei seine nationalkonservative Regierung „offen für Verhandlungen“.
Die EU hat Sanktionen gegen die meisten russischen Ölimporte verhängt, nicht jedoch gegen Gas. Dies liegt am Widerstand der Slowakei und Ungarns, die engere Beziehungen zur Regierung in Moskau unterhalten und auf russische Öl- und Gaslieferungen angewiesen sind. Die EU-Kommission will im nächsten Monat rechtliche Maßnahmen vorschlagen, um die Einfuhr von russischem Gas und Flüssigerdgas bis Ende 2027 schrittweise einzustellen.
„Wir müssen versuchen, diesen ukrainischen Vorstoß zu stoppen, russisches Gas vollständig aus Europa zu verbannen. Wir müssen das mit allen Mitteln verhindern. Denn eine Pipeline hat keinen Sinn, wenn wir kein Gas hindurchleiten dürfen“, sagte Orbán. Wenn die EU Ungarn aber für die Kosten des Energieverbots entschädigen würde, sei seine nationalkonservative Regierung „offen für Verhandlungen“.
Die EU hat Sanktionen gegen die meisten russischen Ölimporte verhängt, nicht jedoch gegen Gas. Dies liegt am Widerstand der Slowakei und Ungarns, die engere Beziehungen zur Regierung in Moskau unterhalten und auf russische Öl- und Gaslieferungen angewiesen sind. Die EU-Kommission will im nächsten Monat rechtliche Maßnahmen vorschlagen, um die Einfuhr von russischem Gas und Flüssigerdgas bis Ende 2027 schrittweise einzustellen.
Dimitri Taube
Russland: Haben 112 ukrainische Drohnen abgeschossen
Russland hat nach eigenen Angaben über Nacht 112 ukrainische Drohnen abgeschossen. Davon seien 24 über der Hauptstadtregion Moskau abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die Ukraine hat ihre Drohnenangriffe auf Ziele in Russland in den vergangenen Tagen verstärkt, weshalb die Moskauer Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski zeitweilig den Flugbetrieb aussetzten – so auch in der vergangenen Nacht.
Ukrainische Drohnen trafen nach russischen Medienberichten auch eine militärisch wichtige Batteriefabrik. Telegramkanäle berichteten von mehreren Explosionen in der Stadt Jelez, gut 300 Kilometer südlich von Moskau. Der Gouverneur des Gebietes Lipezk, Igor Artamonow, teilte mit, Drohnentrümmer hätten einen Brand auf einem Fabrikgelände verursacht. Die Firma Energija produziert nach Medienberichten Batterien, die auch in Drohnen, Flugzeugen, Schiffen oder Funktechnik zum Einsatz kommen.
Ukrainische Drohnen trafen nach russischen Medienberichten auch eine militärisch wichtige Batteriefabrik. Telegramkanäle berichteten von mehreren Explosionen in der Stadt Jelez, gut 300 Kilometer südlich von Moskau. Der Gouverneur des Gebietes Lipezk, Igor Artamonow, teilte mit, Drohnentrümmer hätten einen Brand auf einem Fabrikgelände verursacht. Die Firma Energija produziert nach Medienberichten Batterien, die auch in Drohnen, Flugzeugen, Schiffen oder Funktechnik zum Einsatz kommen.
Julia Bergmann
G-7-Finanzminister prüfen Verschärfung von Sanktionen
Die G-7-Finanzminister wollen einer gemeinsamen Erklärung zufolge den Druck auf Russland verstärken, wenn Moskau einer Waffenruhe nicht zustimmt. Es würden weiter alle möglichen Optionen geprüft, um Russland zur Rechenschaft zu ziehen, einschließlich einer weiteren Verschärfung der Sanktionen, teilten die sieben wichtigen Industrienationen nach ihrem Gipfel in Kanada mit. In dem Kommuniqué, das der kanadische G-7-Vorsitz veröffentlichte, wird außerdem Russlands andauernder brutaler Krieg gegen die Ukraine verurteilt.
Unterdessen bekräftigte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij in seiner abendlichen Videoansprache, das Interesse der Ukraine bestehe nicht darin, den Krieg zu verlängern. Die Ukraine sei bereit, die schnellstmöglichen Schritte für eine echte Waffenruhe und den Aufbau einer neuen Sicherheitsarchitektur zu unternehmen. „Was wir brauchen, ist die reziproke Bereitschaft von Russland – und die gibt es derzeit nicht, und ohne globalen Druck wird sich das nicht ändern.“
Unterdessen bekräftigte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij in seiner abendlichen Videoansprache, das Interesse der Ukraine bestehe nicht darin, den Krieg zu verlängern. Die Ukraine sei bereit, die schnellstmöglichen Schritte für eine echte Waffenruhe und den Aufbau einer neuen Sicherheitsarchitektur zu unternehmen. „Was wir brauchen, ist die reziproke Bereitschaft von Russland – und die gibt es derzeit nicht, und ohne globalen Druck wird sich das nicht ändern.“
Juri Auel
Russland lässt Trumps Wunsch nach Papst als Gastgeber der Ukraine-Gespräche bislang eher unbeachtet
Die USA und die europäischen Staats- und Regierungschefs setzen ihre Hoffnungen auf den Vatikan, um Russland und die Ukraine in Friedensgespräche einzubinden, nachdem Präsident Donald Trump erklärt hatte, Papst Leo XIV. habe Interesse an dieser Idee bekundet. Der Kreml ist offenbar nicht so sehr daran interessiert. Russische Beamte planen angeblich nicht, dass Präsident Wladimir Putin zu Gesprächen in den Vatikan oder an einen anderen Ort reist, und sollen sich stattdessen auf Verhandlungen auf technischer Ebene konzentrieren, die letzte Woche in Istanbul begonnen haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.
Der Kreml geht demnach davon aus, dass diese Verhandlungen in Istanbul wieder aufgenommen werden. Es gebe „keine Vereinbarungen“, die nächste Gesprächsrunde im Vatikan abzuhalten, sagte Putins Sprecher Dmitrij Peskow am Donnerstag gegenüber Reportern. Europäische Beamte sagten jedoch, dass Gespräche über die Rolle des Vatikans als möglicher Gastgeber oder Vermittler der Verhandlungen geführt werden. Die Gespräche könnten bereits nächste Woche stattfinden, obwohl dies von der Bereitschaft Russlands abhängt, daran teilzunehmen, berichtet die Agentur.
Der Kreml geht demnach davon aus, dass diese Verhandlungen in Istanbul wieder aufgenommen werden. Es gebe „keine Vereinbarungen“, die nächste Gesprächsrunde im Vatikan abzuhalten, sagte Putins Sprecher Dmitrij Peskow am Donnerstag gegenüber Reportern. Europäische Beamte sagten jedoch, dass Gespräche über die Rolle des Vatikans als möglicher Gastgeber oder Vermittler der Verhandlungen geführt werden. Die Gespräche könnten bereits nächste Woche stattfinden, obwohl dies von der Bereitschaft Russlands abhängt, daran teilzunehmen, berichtet die Agentur.
Juri Auel
Putin kündigt Pufferzone „entlang der Grenze“ an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach seinem Besuch in der monatelang teils von ukrainischen Truppen kontrollierten Region Kursk die Schaffung einer Pufferzone „entlang der Grenze“ angekündigt. Die Entscheidung über die Sicherheitszone sei getroffen worden, sagte Putin während einer Regierungssitzung. Wo genau die Zone verlaufen, wie lang sie sein und wie tief in die Ukraine sie reichen soll, sagte er bislang nicht. „Unsere Streitkräfte sind dabei, diese Aufgabe zu lösen, feindliche Feuerpunkte werden aktiv unterdrückt, die Arbeit ist im Gange“, sagte er.
Die Ukraine wies Putins Pläne zurück und kritisierte, dass solche Äußerungen ein neuer Beweis dafür seien, dass Russland kein Interesse an einem Frieden habe. „Diese neuen aggressiven Forderungen sind eine klare Absage an Friedensbemühungen und zeigen, dass Putin der einzige Grund für das anhaltende Töten ist und bleibt“, schrieb Außenminister Andrij Sybiha auf X. „Er muss mehr Druck bekommen, um diesen Krieg zu beenden.“ Ministeriumssprecher Heorhij Tychyj meinte, dass Putin die Pufferzone auf eigenem Gebiet errichten könne.
Putin hatte die Region Kursk nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen im August vorigen Jahres für befreit erklärt und in dieser Woche auch selbst besucht. Dagegen warf die Ukraine Putin Lügen vor; Präsident Wolodimir Selenskij sagte mehrfach, dass seine Truppen noch Stellungen im Gebiet Kursk und in der benachbarten Region Belgorod hielten.
Putin ordnete auch an, alsbald ein umfassendes Programm auszuarbeiten, um den Wiederaufbau der durch Kämpfe betroffenen Grenzregionen einzuleiten. Neben den Gebieten Kursk und Belgorod geht es dabei auch um die Region Brjansk. Die grenznahen Regionen stehen fast täglich unter Beschuss der ukrainischen Seite, die vor allem Drohnen einsetzt.
Die Ukraine wies Putins Pläne zurück und kritisierte, dass solche Äußerungen ein neuer Beweis dafür seien, dass Russland kein Interesse an einem Frieden habe. „Diese neuen aggressiven Forderungen sind eine klare Absage an Friedensbemühungen und zeigen, dass Putin der einzige Grund für das anhaltende Töten ist und bleibt“, schrieb Außenminister Andrij Sybiha auf X. „Er muss mehr Druck bekommen, um diesen Krieg zu beenden.“ Ministeriumssprecher Heorhij Tychyj meinte, dass Putin die Pufferzone auf eigenem Gebiet errichten könne.
Putin hatte die Region Kursk nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen im August vorigen Jahres für befreit erklärt und in dieser Woche auch selbst besucht. Dagegen warf die Ukraine Putin Lügen vor; Präsident Wolodimir Selenskij sagte mehrfach, dass seine Truppen noch Stellungen im Gebiet Kursk und in der benachbarten Region Belgorod hielten.
Putin ordnete auch an, alsbald ein umfassendes Programm auszuarbeiten, um den Wiederaufbau der durch Kämpfe betroffenen Grenzregionen einzuleiten. Neben den Gebieten Kursk und Belgorod geht es dabei auch um die Region Brjansk. Die grenznahen Regionen stehen fast täglich unter Beschuss der ukrainischen Seite, die vor allem Drohnen einsetzt.
Philipp Saul
Hunderte ukrainische Drohnen stören Flugverkehr um Moskau
Die Ukraine hält die russische Hauptstadt Moskau und deren Umland mit Hunderten Kampfdrohnen in Atem und stört den Flugverkehr. Von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen seien in 36 Stunden 485 feindliche Drohnen abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Besonders viele Abschüsse gab es demnach über der Region Moskau und südlich angrenzenden Gebieten.
Die Zahlen sind im Detail nicht überprüfbar, deuten aber auf fast pausenlose ukrainische Angriffe hin. Angesichts der Menge eingesetzter Flugobjekte sind die gemeldeten Schäden am Boden aber gering.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtete bis zum Nachmittag immer wieder von Drohnen, die auf dem Weg nach Moskau abgeschossen worden seien. Seit der Nacht waren laut der Luftfahrtbehörde Rosawiazija mehrfach vorübergehend keine Starts und Landungen an den Hauptstadtflughäfen möglich. Die Behörde teilte aber mit, dass nur gut drei Dutzend Flüge verspätet seien. Am Nachmittag verhängte Rosawiazija erneut Beschränkungen für die Flughäfen Domodedowo und Schukowski. Ebenfalls betroffen waren die Airports der Städte Iwanowo und Samara.
Im russischen Gebiet Brjansk wurde nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas bei einem ukrainischen Drohnenangriff ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt. Der Gouverneur der südlich von Moskau gelegenen Region Orjol, Andrej Klytschkow, schrieb bei Telegram von „massiven Drohnenangriffen“. Das mobile Internet wurde demnach abgeschaltet.
Die Zahlen sind im Detail nicht überprüfbar, deuten aber auf fast pausenlose ukrainische Angriffe hin. Angesichts der Menge eingesetzter Flugobjekte sind die gemeldeten Schäden am Boden aber gering.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtete bis zum Nachmittag immer wieder von Drohnen, die auf dem Weg nach Moskau abgeschossen worden seien. Seit der Nacht waren laut der Luftfahrtbehörde Rosawiazija mehrfach vorübergehend keine Starts und Landungen an den Hauptstadtflughäfen möglich. Die Behörde teilte aber mit, dass nur gut drei Dutzend Flüge verspätet seien. Am Nachmittag verhängte Rosawiazija erneut Beschränkungen für die Flughäfen Domodedowo und Schukowski. Ebenfalls betroffen waren die Airports der Städte Iwanowo und Samara.
Im russischen Gebiet Brjansk wurde nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas bei einem ukrainischen Drohnenangriff ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt. Der Gouverneur der südlich von Moskau gelegenen Region Orjol, Andrej Klytschkow, schrieb bei Telegram von „massiven Drohnenangriffen“. Das mobile Internet wurde demnach abgeschaltet.
Anna-Maria Salmen
Merz sichert Litauen Hilfe bei russischer Bedrohung zu
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat dem EU- und Nato-Partner Litauen deutsche Unterstützung im Fall einer russischen Bedrohung zugesichert. Bei einem Besuch bei der deutschen Brigade in Vilnius betonte er, dass es in Osteuropa noch nie einen so großen und dauerhaften Bundeswehr-Einsatz gegeben habe. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind bereits 400 Bundeswehrangehörige in Litauen stationiert. Die Zahl soll bis Ende 2027 schrittweise auf 5000 anwachsen.
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine fühlen sich die drei baltischen EU-Länder besonders bedroht. Der litauische Präsident Gitanas Nauseda verwies darauf, dass Truppen aus Russland und Belarus in diesem Jahr wieder Militärübungen vor der litauischen Grenze absolvierten. Sein Land habe sich darauf vorbereitet.
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine fühlen sich die drei baltischen EU-Länder besonders bedroht. Der litauische Präsident Gitanas Nauseda verwies darauf, dass Truppen aus Russland und Belarus in diesem Jahr wieder Militärübungen vor der litauischen Grenze absolvierten. Sein Land habe sich darauf vorbereitet.
Julia Daniel
Russland meldet Zerstörung von zwei "Patriot"-Raketenwerfern
Das russische Verteidigungsministerium hat die Zerstörung zweier Patriot-Raketenwerfer und einer Iskander-Rakete gemeldet. Dabei seien auch ein Kommandoposten und ein Radar in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk vernichtet worden. Die Angaben sind bislang nicht unabhängig überprüft. Das Patriot-System amerikanischer Herstellung zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Deutschland und andere westliche Verbündete haben es der Ukraine im Rahmen ihrer Militärhilfe geliefert.
Anna-Maria Salmen
Kanzleramtschef fordert härtere Russland-Sanktionen
Kanzleramtschef Thorsten Frei setzt sich für harte Sanktionen gegen Russland ein. Europäische Importverbote etwa für Gas oder Uran würden Russland „wirklich wehtun“, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Auch nach eingefrorenem russischen Staatsvermögen könne man greifen. Um Putin zu treffen, müssten die Europäer aus ihrer „Komfortzone“ kommen. Man habe in der Vergangenheit gesehen, „dass Russland im Grunde genommen nur die klare Sprache akzeptiert, annimmt und versteht“.
Die harten Sanktionen müssen nach Freis Ansicht Teil des 18. EU-Sanktionspakets sein, das derzeit vorbereitet wird. Zudem sollten die EU-Staaten auch an mehr Sanktionen in Zusammenhang mit der russischen Schattenflotte denken und an das „Ausphasen sämtlicher Energiebezüge aus Russland“. Dies würde auch einige EU-Länder treffen, die russisches Gas oder wie Frankreich Uran importieren.
Bei den Sanktionen gegen den russischen Finanzmarkt habe es in der Vergangenheit eine gewisse Zurückhaltung gegeben. Bisher nutzen die G-7-Staaten die Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenen Geld der russischen Staatsbank in dreistelliger Milliardenhöhe, um einen Kredit für die Ukraine zu finanzieren. Aber die Sanktionen müssten „tatsächlich auch eine echte Mehrbelastung gegenüber dem Status quo bedeuten“, sagte Frei.
Die harten Sanktionen müssen nach Freis Ansicht Teil des 18. EU-Sanktionspakets sein, das derzeit vorbereitet wird. Zudem sollten die EU-Staaten auch an mehr Sanktionen in Zusammenhang mit der russischen Schattenflotte denken und an das „Ausphasen sämtlicher Energiebezüge aus Russland“. Dies würde auch einige EU-Länder treffen, die russisches Gas oder wie Frankreich Uran importieren.
Bei den Sanktionen gegen den russischen Finanzmarkt habe es in der Vergangenheit eine gewisse Zurückhaltung gegeben. Bisher nutzen die G-7-Staaten die Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenen Geld der russischen Staatsbank in dreistelliger Milliardenhöhe, um einen Kredit für die Ukraine zu finanzieren. Aber die Sanktionen müssten „tatsächlich auch eine echte Mehrbelastung gegenüber dem Status quo bedeuten“, sagte Frei.