Konflikt mit Russland:Alle Welt ist in Sorge. Alle Welt?

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Gibt sich gelassen: Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij (rechts) empfing am Montag Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Vier-Augen-Gespräch in Kiew. (Foto: Ukrainian Presidential Press Service/REUTERS)

Bei seinem Kurzbesuch in Kiew erlebt Kanzler Scholz eine Stadt, in der auf den ersten Blick normaler Alltag herrscht. Von Angst vor einer russischen Invasion scheinbar keine Spur. Doch dann muss sein Gastgeber ein paar Fragen beantworten.

Von Daniel Brössler, Kiew

Ein schöner Wintertag ist das. Die Menschen in Kiew genießen die Mittagssonne, gehen ihren Einkäufen nach, und würde nicht eine Kolonne dunkler Limousinen in Richtung des Marienpalasts durch die Stadt brausen, gäbe es scheinbar auch keinen Grund zur Aufregung. Etliche zücken ihre Handys und filmen, die meisten lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Was Bundeskanzler Olaf Scholz sieht, wenn er aus dem Autofenster blickt, ist jedenfalls keine Stadt in auf den ersten Blick erkennbarer Angst. In Berlin hat Scholz gewarnt, dass es eine "sehr, sehr ernste Bedrohung des Friedens in Europa ist, die wir gerade erleben". In Washington hat er mit US-Präsident Joe Biden über den so gut wie abgeschlossenen russischen Truppenaufmarsch gesprochen und darüber, wie ein Angriff auf die Ukraine noch verhindert werden kann. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appellierte an Kremlchef Wladimir Putin, der Ukraine die Schlinge vom Hals zu nehmen. Alle Welt ist in Sorge. Alle Welt?

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