Tunesien:Die alltäglichen Demütigungen treiben die Menschen in die Flucht

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Migranten, deren Boot die tunesische Küstenwache vor Sfax im Mittelmeer abgefangen hat. (Foto: Khaled Nasraoui/DPA)

Die EU hat das frühere Vorzeigeland des Arabischen Frühlings zum Partner erkoren, um die Migration nach Europa zu bremsen. Doch die Regierung in Tunis kann nicht einmal die eigene Jugend im Land halten.

Von Mirco Keilberth, Sfax

Die Dame auf der anderen Seite des abgewetzten Schalters im Gemeindeamt von Testour schaut ernst. "Sie müssen ihre Heiratsurkunde im Original beibringen", sagt sie. Und dann folgt der Satz, den Mohamed Soltani am meisten fürchtet. "Mit einer beglaubigten Bestätigungskopie des Amtes."

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SZ PlusMeinungSchiffskatastrophe im Mittelmeer
:Europas Mitschuld

Das entsetzliche Unglück, bei dem Hunderte Migranten ertranken, ist auch eine Folge des Vakuums, das die EU in Nordafrika verursacht hat. Brüssel muss mit seinen südlichen Nachbarn endlich eine Partnerschaft auf Augenhöhe aufbauen.

Kommentar von Mirco Keilberth

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