Versuchter Wahlbetrug:Trump-Prozess in Georgia könnte vier Monate dauern

Lesezeit: 1 min

Bei der ersten Anhörung in Atlanta versuchten einige von Trumps Mitangeklagten, ihren Fall von den anderen abtrennen zu lassen. (Foto: Jason Getz/Pool via Reuters)

Beginnen könnte das Verfahren mit etwa 150 Zeugen bereits im Oktober. Bei der ersten Anhörung versuchen einige der 18 Mitbeschuldigten, ihren eigenen Prozess zu bekommen.

Vier Monate könnte Donald Trumps Prozess im Bundesstaat Georgia wegen versuchten Wahlbetrugs dauern. Das sagte ein Anklage-Vertreter bei der ersten Anhörung in dem Fall vor Gericht in Atlanta, zu der weder Trump noch die anderen Angeklagten erscheinen mussten. Viele weitere Details zum Verfahren und dem Prozessbeginn scheinen allerdings noch vollkommen unklar.

In den vier Monaten sei die Auswahl der Geschworenen beispielsweise nicht einberechnet, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Zu erwarten seien etwa 150 Zeugen in dem Gerichtsverfahren. Die Staatsanwaltschaft sprach sich für einen Prozessbeginn bereits im Oktober aus. Der Richter äußerte sich dazu jedoch sehr skeptisch.

Trump soll sich mit Mitstreitern verschworen haben

Die Anklage gegen Trump umfasst 13 Punkte und fußt unter anderem auf einem Gesetz gegen organisierte Kriminalität. Der damalige Präsident soll sich Ende 2020, zusammen mit 18 anderen Personen, die ebenfalls angeklagt werden, verschworen haben, um sich zum Sieger der Präsidentenwahl im Bundesstaat Georgia erklären zu lassen - trotz seiner Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden. Unter den Mitangeklagten sind Trumps ehemaliger Anwalt Rudy Giuliani und sein früherer Stabschef im Weißen Haus, Mark Meadows. Trump hat sich für "nicht schuldig" erklärt.

Alle Nachrichten im Überblick
:SZ am Morgen & Abend Newsletter

Alles, was Sie heute wissen müssen: Die wichtigsten Nachrichten des Tages, zusammengefasst und eingeordnet von der SZ-Redaktion. Hier kostenlos anmelden.

Aktuell versuchen mehrere Beschuldigte, auch Trump, ihren Fall von den anderen abzutrennen. Sie wollen einen schnelleren Prozess bekommen oder ihr Verfahren an ein anderes Gericht verlegen lassen. Auch das macht das weitere Prozedere noch unklar.

Anders als bei der Anhörung am Mittwoch musste Trump vor knapp zwei Wochen persönlich nach Atlanta kommen, ins dortige Bezirksgefängnis, und sich als Angeklagter den Behörden stellen. Nach nur 20 Minuten durfte er wieder gehen: Gegen eine Kaution von 200 000 US-Dollar wurde der Ex-Präsident und erneute Präsidentschaftskandidat der Republikaner freigelassen.

Das Verfahren in Atlanta ist das vierte, in dem Trump vor Gericht steht. Auf Bundesebene ist er angeklagt wegen Verschwörung, versuchter Wahlbeeinflussung und seiner Rolle beim Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Die New Yorker Staatsanwaltschaft macht ihm wegen einer Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin den Prozess. Und in Florida muss Trump vor den Richter, weil er in seinem Anwesen in Mar-a-Lago Geheimdokumente vor den Behörden versteckt hatte.

© SZ/dpa/bloomberg/nadl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusUSA
:Willkommen im Swing State

Bei der US-Präsidentschaftswahl sind keine Stimmen so ausschlaggebend wie die aus Wisconsin. Unterwegs in dem Bundesstaat, der 2024 über die Zukunft von Joe Biden und Donald Trump entscheiden könnte.

Von Fabian Fellmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: