Konflikt zwischen Iran und USA:Politik ohne Empathie

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Ein Treffen, das eine Bruchstelle markiert: Donald Trump und Barack Obama, zwei US-Präsidenten deren politischer Stil nicht unterschiedlicher sein könnte (Foto: AP)

Wer verstehen will, was die außenpolitischen Verwerfungen zwischen USA und Iran heute bedeuten, sollte einen Blick zurück auf die Regierungszeit Obamas werfen. Ein Dokumentarfilm zeigt, wie groß die außenpolitischen Ambitionen - bei allem Scheitern - damals waren, und wie gering sie heute sind.

Kolumne von Carolin Emcke

Ganz am Ende, als das Ergebnis feststeht, als tatsächlich wahr geworden ist, was kaum jemand wahrhaben wollte, als Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt ist, da sitzt Ben Rhodes, der stellvertretende Nationale-Sicherheits-Berater von Barack Obama, auf den Stufen vor irgendeinem Saal, hinter ihm aufgereiht wie Zinnsoldaten ein paar massige Sicherheitsbeamte, neben ihm sein notorischer kleiner Rucksack, der ihn auf allen Reisen rund um den Globus und in jede Sitzung begleitet, und weiß nicht weiter: "Ich musste mal raus und das verarbeiten," beginnt Rhodes. Dann schweigt er. Er hockt erschöpft im Dunkeln der Nacht, "Ich kann nicht mal...", er bricht wieder ab, "Ich...", Stille, "Ich meine, ich..", da sitzt der eloquente, leidenschaftliche, nimmermüde Berater und Redenschreiber von Obama, und ist nicht nur am Rande seiner Kraft, sondern auch seiner Sprache.

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