USA:Trump: Werde Krankenhaus noch am Montag verlassen

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Der US-Präsident verlässt nach eigenen Angaben in einigen Stunden das Krankenhaus, in dem er wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt wurde. Er fühle sich sehr gut.

US-Präsident Donald Trump kündigt auf Twitter an, er werde das Walter Reed Militärkrankenhaus noch am Montag verlassen. Er fühle sich "wirklich gut!" "Habt keine Angst vor Covid. Lasst es nicht euer Leben beherrschen. Wir haben, unter der Trump-Administration, einige wirklich großartige Medikamente und Wissen entwickelt. Ich fühle mich besser als vor 20 Jahren!", schrieb er weiter.

Trumps Ärzte geben bekannt, dass der Präsident die Kriterien für eine Entlassung erfülle und das Militärkrankenhaus im Laufe des Tages verlassen werde. Er sei jedoch "noch nicht ganz über den Berg", sagte sein Arzt Sean Conley. Trump habe in mehr als 72 Stunden kein Fieber gehabt und weise normale Sauerstoffwerte auf. Die Behandlung könne im Weißen Haus genauso gut fortgesetzt werden wie im Krankenhaus.

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Trump war am Freitag nach einem positiven Corona-Test ins Krankenhaus eingeliefert worden. Seitdem hatte es unterschiedliche Angaben zu Trumps Gesundheitszustand gegeben. Während sein Leibarzt Sean Conley bei einer Pressekonferenz am Samstag sagte, dass es dem Präsidenten "sehr gut" gehe, erklärte Mark Meadows, Stabschef des Weißen Hauses, hingegen, Trump habe am Freitag eine "äußerst besorgniserregende" Phase erlebt. Daraufhin veröffentlichte der Präsident selbst am Samstagabend ein Video beim Kurznachrichtendienst Twitter, in dem er sich für die Genesungswünsche bedankte. In einem anderen Tweet schrieb Trump, dass es ihm gut gehe.

Bereits am Sonntagabend (Ortszeit) hatte sich der Präsident öffentlich gezeigt, als er sich in einem schwarzen SUV an vor dem Krankenhaus ausharrenden Anhängern vorbeifahren lies. Trump trug im Inneren des Wagens eine Maske. Trumps Ausflug wurde sowohl von Ärzten als auch Politikern scharf kritisiert. Dr. James Phillips, Arzt im Walter-Reed-Militärkrankenhaus, sprach von "politischem Theater".

Trump war aufgrund einer Covid-19-Erkrankung seit Freitag in stationärer Behandlung. Trumps Ärzte hatten zu diesem Schritt geraten. Zuvor war ein Coronatest beim Präsidenten und seiner Frau Melania positiv ausgefallen. Im Krankenhaus könne der Präsident im Bedarfsfall schnell Hilfe bekommen, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Trump hatte aus der Präsidentenetage des Krankenhauses die Amtsgeschäfte weitergeführt, statt sie an Vizepräsident Mike Pence zu übertragen. Damit sollte wohl auch der Eindruck vermittelt werden, dass der Präsident nicht ernsthaft erkrankt ist.

Mit großer Wahrscheinlichkeit hat sich Trump bei der Vorstellung der konservativen Juristin Amy Coney Barrett als Kandidatin für den freien Posten am Supreme Court mit dem Coronavirus infiziert. Die Vorstellung fand am Samstag vor einer Woche im Rosengarten des Weißen Hauses statt. Zu diesem Anlass saßen die Zuschauer dicht beieinander, ohne dass jemand einen Mund-Nasen-Schutz trug. Trump hatte es in der Vergangenheit immer wieder abgelehnt, eine Maske zu tragen. Nach dem Event wurden mehrere von Trumps Mitarbeitern und andere Politiker positiv auf das Coronavirus getestet, unter anderem seine Beraterin Hope Hicks und Trumps ehemalige Sprecherin Kellyanne Conway. US-Justizminister William Barr, der der Veranstaltung ebenfalls beiwohnte, hat sich mittlerweile vorsorglich in Quarantäne begeben, obwohl sein Coronatest negativ ausgefallen war.

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