Terrorismus:Reul: Schärfere Sicherheitsvorkehrungen zur Fußball-EM

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Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen, stellt in der Landeshauptstadt die Verkehrsunfallbilanz 2023 bei 18 Mio. (Foto: Roberto Pfeil/dpa)

Der verheerende Terroranschlag in Moskau hat Ängste vor Angriffen auch auf anstehende Großereignisse im Westen geschürt. NRW nimmt die Sicherheitsmaßnahmen zur Fußball-EM im Sommer in den Blick.

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Düsseldorf (dpa) - Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat für die Fußball-Europameisterschaft verschärfte Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. In Neuss bei Düsseldorf werde ein internationales Polizeizentrum eingerichtet, sage Reul am Dienstag im Deutschlandfunk. Von dort aus würden alle Informationen und Lagebilder zusammengeschaltet. Polizisten in NRW hätten während der EM Urlaubssperre.

NRW stehe mit der UEFA in einem sehr intensiven Kontakt. „Wir brauchen ein sauberes Lagebild, wir brauchen genug Informationen. Das ist das Allerwichtigste. Das wird immer unterschätzt“, sagte Reul. Die Fußball-EM startet am 14. Juni. Allein in NRW wird in Stadien in Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln gespielt.

Nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau mit fast 140 Toten müssten Polizei und Sicherheitsbehörden sich jetzt sorgfältig vorbereiten und alle Informationen, die sie bekommen können, zusammentragen, sagte der CDU-Politiker. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Anschlag für sich reklamiert. Westliche Sicherheitsbehörden und Experten vermuten den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) hinter dem Anschlag.

Auch Reul sieht den ISPK derzeit als eine der größten Terrorismus-Gefahren. Er verwies darauf, dass die Gruppe auch Kontakt zu den Männern gehabt haben soll, die in die Anschlagspläne auf den Kölner Dom an Silvester verwickelt gewesen sein sollen. Auch angesichts der Herausforderung, dass immer mehr Einzeltäter unterwegs seien, sei es wichtig, frühzeitig zu wissen, „was in Planung ist, was vorbereitet wird, wo sich was zusammenrottet“, sagte der NRW-Minister.

Dafür brauche die Politik bessere Instrumente, etwa die umstrittene Vorratsdatenspeicherung. Sicherheitsbehörden müssten zumindest nach einer gewissen Zeit auch noch Internet- und Telefonverbindungen nachvollziehen können. „Jedes Mal, wenn was passiert, dann sind wir wieder alle wach und sagen: „Ja, müsste man eigentlich.“ Und dann bleibt es wieder liegen.“

© dpa-infocom, dpa:240326-99-468470/2

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