Statistisches Bundesamt:Deutschland wächst so stark wie seit 1992 nicht mehr

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Infolge der Zuwanderungen müssen die Kapazitäten bei Einrichtungen wie Kindergärten wachsen - das schafft Arbeitsplätze und Raum für Integration. (Foto: picture alliance / dpa)
  • Rund 2,1 Millionen Zuwanderer sind im Kalenderjahr 2015 nach Deutschland gekommen.
  • Insgesamt lebten zum Jahresende 978 000 Menschen mehr in der Bundesrepublik als 2014. Das entspricht dem höchsten Bevölkerungszuwachs seit 1992.
  • In allen Bundesländern hat die Bevölkerungszahl zugenommen.

Von Luca Deutschländer

Rund 2,1 Millionen Zuwanderer sind im Jahr 2015 nach Deutschland gekommen. Das hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekannt gegeben. Demnach hat die Bevölkerungszahl insgesamt so stark zugenommen wie seit 1992 nicht mehr: um rund 978 000 Personen. Insgesamt lebten zum 31. Dezember des Vorjahres somit 82,2 Millionen Menschen in Deutschland.

Das Statistische Bundesamt sieht den Hauptgrund für die Bevölkerungszunahme in der "stark gestiegenen Zuwanderung". Insgesamt kamen 2,1 Millionen Menschen nach Deutschland. Im Frühjahr war das Bundesamt noch von knapp zwei Millionen Zuwanderern ausgegangen. Damals hatten die Zahlen jedoch auf Schätzungen beruht. Die Statistiker gingen schon damals davon aus, dass die endgültige Zahl der Zuwanderer höher sein würde - auch, weil viele Zugezogene, beispielsweise Flüchtlinge, nicht zeitnah erfasst wurden.

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Von den gut zwei Millionen Zuwanderern blieben rund 997 500 aber nicht dauerhaft in Deutschland. Abzüglich dieser Personen hat das Bundesamt rund 1,1 Millionen Zuwanderer erfasst, die bis Jahresende im Land waren.

Zuwachs für bevölkerungsstarke Länder

Die gewachsene Bevölkerungszahl wirkt sicht auf alle Bundesländer aus. Den prozentual größten Bevölkerungszuwachs auf Landesebene gab es dem Bundesamt zufolge in Baden-Württemberg und Bremen. In beiden Bundesländern leben 1,5 Prozent mehr Bewohner als am Jahresende 2014. In Baden-Württemberg entspricht das einem Zuwachs von rund 163 000 Menschen, in Bremen sind es rund 9600 Menschen mehr.

Die in der Summe meisten Zuzügler wurden im ohnehin bevölkerungsstärksten Nordrhein-Westfalen verzeichnet. Nach NRW zogen rund 227 400 Menschen. Die prozentual geringsten Zuwächse vermelden Sachsen-Anhalt (+ 0,4 Prozent) und Thüringen (+ 0,6 Prozent).

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Ende 2015 lebten in Deutschland rund 8,7 Millionen ausländische Staatsbürger. Das entspricht einem Zuwachs von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In die Erhebung zur Bevölkerungsstandstatistik fließen Geburtenstatistiken, Sterbefälle und Zu- und Fortzüge ein. Basis für die Ermittlung der Bevölkerungszahl ist die Fortschreibung der jeweils letzten Volkszählung, die im Jahr 2011 stattgefunden hat.

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