Spanien hat gewählt:Er ist wieder wer

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Den einen Staatsfeind, den anderen Märtyrer: Der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont lebt im Exil in Belgien. (Foto: Kenzo Tribouillard/AFP)

Carles Puigdemont würde sich und seine Heimatregion am liebsten von Spanien lossagen. Und ausgerechnet dieser per Haftbefehl gesuchte Katalane hat es nun in der Hand, ob Premier Pedro Sánchez weiterregieren kann.

Von Karin Janker

Es ist noch keine fünf Jahre her, da galt Carles Puigdemont als einer der meistgesuchten Männer Europas. Und noch am Montag haben spanische Staatsanwälte beantragt, einen europäischen Haftbefehl gegen ihn zu erneuern; dabei weiß die spanische Justiz genau, wo er sich aufhält. In Belgien nämlich, wo er regelmäßig als Europaparlamentarier für die katalanische Separatistenpartei Junts per Catalunya in Erscheinung tritt. Bisher verweigerten die belgischen Behörden seine Auslieferung. In Spanien gilt Puigdemont vielen als Staatsfeind, den sie am liebsten hinter Gitter sähen. Für einige wenige ist er ein Märtyrer. In diesen Tagen nach der vorgezogenen Neuwahl ist Puigdemont noch etwas anderes. Denn es liegt nicht weniger als die Zukunft des Landes in seinen Händen.

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