Kostenexplosion bei Schnelltests:Wie sich Spahn verkalkulierte

Coronavirus - Bundesgesundheitsminister Spahn eröffnet Testbus

Unverdächtig: Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, unterhält sich während der Eröffnung eines Corona-Testbusses im Mai mit der Apothekerin Antje Baumgardt. Die Probleme gab es vor allem im März und April.

(Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Der Gesundheitsminister hat es besonders eilig mit der Zulassung von "Bürgertests" gehabt - und hohe Summen an die privaten Teststationen gezahlt. Die Kosten, mit denen er rechnete, dürften jetzt schon überschritten sein.

Von Markus Grill, Lena Kampf, Klaus Ott und Jana Stegemann

Im Wilden Westen in Amerika reichten einst ein paar kleine Goldfunde, um Abertausende Menschen anzulocken, die schnell reich werden wollten. In Deutschland ist es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der eine Art Goldrausch ausgelöst hat. Er gibt ein Vermögen aus für private Anbieter von Corona-Schnelltests, die bislang kaum kontrolliert werden, dafür aber umso mehr Geld bekommen. Und das alles nur, weil Spahn und die Bundesregierung es besonders eilig gehabt hatten mit der Zulassung von sogenannten "Bürgertests" bei kommerziellen Teststationen. Die Bürgertests sind für diejenigen, die sich auf Coronaviren untersuchen lassen, kostenlos. Für den Staat aber umso teurer.

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