Handelsstreit:Die politische Pflanze

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Kleine Bohne mit großem Gewicht: Für die Bauern wie hier in Minnesota wird es schwierig, seit sich die Vereinigten Staaten und China mit Zöllen bekriegten. (Foto: imago stock)

Ein Bauer in China, einer in den USA - beide pflanzen Sojabohnen an. Doch während der eine mit dem Gewächs Profit macht, treibt es den anderen fast in den Ruin. Über Menschen in Zeiten eines globalen Handelskrieges.

Von Christoph Giesen, Hebei, und Gianna Niewel, Ohio

Das Feld im Dorf "Neue Freude" in der Provinz Hebei misst hundert chinesische Mu, das sind fast sieben Hektar. Gleich hinter dem Ortsschild beginnt es, vom lehmigen Feldweg hinüber bis zu den Pappeln, deren Wipfel man im Smog der Stahlwerke nur erahnen kann. Hüfthohe Pflanzen stehen dicht an dicht, Reihe für Reihe. In ein paar Tagen wird Bauer Lu Kuan sie ernten. Dann wird er mit dem Mähdrescher der Kooperative über den Acker pflügen, die Stängel kappen, die Bohnen dreschen, die wohl nirgendwo auf der Welt so begehrt sind wie hier. "Dadou", die große Bohne, wie Bauer Lu sie nennt. Gerade ist sie die wahrscheinlich politischste Pflanze der Welt.

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