Mecklenburg-Vorpommern:SPD gewinnt OB-Wahl von Schwerin deutlich vor AfD

In der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters von Schwerin hat sich Rico Badenschier (vorn) gegen den AfD-Kandidaten Leif-Erik Holm (hinten) durchgesetzt. (Foto: Jens Büttner/dpa)

In der Landeshauptstadt regiert weiter der Sozialdemokrat Rico Badenschier, er holt 68 Prozent der Stimmen. Leif-Erik Holm scheitert beim Versuch, Deutschlands erster Oberbürgermeister von der AfD zu werden.

Rico Badenschier (SPD) bleibt Rathauschef in Schwerin und die AfD ist mit ihrem Ansinnen gescheitert, in Deutschland erstmals einen Oberbürgermeister zu stellen. In der Stichwahl bekam Badenschier 67,8 Prozent der Stimmen, wie die Stadt mitteilte. Sein Herausforderer, der AfD-Landesvorsitzende Leif-Erik Holm, kam auf 32,2 Prozent.

Badenschier hatte bereits den ersten Wahlgang vor zwei Wochen klar für sich entschieden, mit 42 Prozent aber die erforderliche absolute Mehrheit verpasst. Holm hatte mit 27,4 Prozent die zweitmeisten Stimmen erhalten. Die CDU, deren Kandidat Thomas Tweer 17,1 Prozent geholt hatte, die Linken und die Grünen sprachen sich daraufhin für die Wahl Badenschiers aus. Er ist seit sieben Jahren Oberbürgermeister der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Holm ist einer von vier stellvertretenden Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion.

Das Ergebnis des ersten Wahlgangs hatte Aufsehen erregt: Die AfD schneidet derzeit in Meinungsumfragen sehr gut ab, im Landkreis Sonneberg in Thüringen könnte sie bald erstmals einen Landrat stellen. Hätte Holm in Schwerin gewonnen, wäre er der erste AfD-Oberbürgermeister Deutschlands geworden. Das Internationale Auschwitz-Komitee reagierte alarmiert: "Für Überlebende des Holocaust ist das Erstarken der AfD in Deutschland auch im Zusammenhang der Popularisierung rechtsextremer Hasswelten in Europa eine besondere Herausforderung", sagte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner nach der Schweriner Wahl vor zwei Wochen.

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