Diplomatie:Unmut über die Schweizer Zurückhaltung

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Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset kommt an diesem Dienstag nach Berlin. Dort dürfte es unangenehme Fragen zum Umgang mit russischem Vermögen geben. (Foto: Alessandro Della Valle/dpa)

Erst das Theater um Waffenausfuhren, jetzt Ärger wegen der Oligarchengelder: Der Druck auf die Schweiz wegen ihrer Position im Ukraine-Krieg nimmt zu. Bundespräsident Berset dürfte das bei seinem Berlin-Besuch am Dienstag zu spüren bekommen.

Von Isabel Pfaff, Bern

Der Krieg in der Ukraine hat auch das internationale Image der Schweiz verändert. Seit Beginn des russischen Angriffs knirscht es immer wieder heftig zwischen Bern und seinen westlichen Partnern: Das Land hat nicht nur Mühe, seine neutrale Position beim Thema Waffenlieferungen begreiflich zu machen. Es muss sich auch mit dem Vorwurf beschäftigen, es biete russischen Oligarchen und ihren Vermögen Unterschlupf. Und so gilt die Schweiz immer weniger als die neutrale Vermittlerin mit humanitärem Profil, als die sie sich selber gerne sieht, sondern immer öfter als Sonderling, der wirtschaftlich und auch in Sicherheitsfragen gern von seinen Partnern profitiert, aber auf den im Krisenfall kein Verlass ist.

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