Russland:Für den neuen Pass an die Front

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Ohne die Migranten aus Zentralasien würde auf Großbaustellen wie hier in Rostow am Don wenig vorangehen. (Foto: Erik Romanenko/Imago)

Moskau lockt Arbeiter aus Zentralasien mit dem Versprechen, sie schnell einzubürgern. Das aber könnte für die Neubürger auch bedeuten, in den Ukraine-Krieg geschickt zu werden. Berichte über Razzien in Unternehmen und Moscheen häufen sich.

Von Frank Nienhuysen

Diesmal brach bei Wildberries nicht gleich alles zusammen, als die Polizei kam und in Minibussen mehrere Mitarbeiter mitnahm. Wildberries ist Russlands größter Onlinehändler, die Razzia Anfang Dezember in einem Warenlager war die zweite innerhalb von zwei Wochen, diesmal im Gebiet Tula. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass ging es um die Einberufung von Angestellten in die Armee, der Betrieb des Unternehmens sei jedoch nicht aufgehalten worden. Das war eine Woche davor anders. Damals stand nach Angaben von Wildberries in einem Großlager am Rande Moskaus der Betrieb still, weil die Polizei mehr als hundert Arbeiter mitnahm und zur Militärbehörde brachte. Auch in Russland war Black Friday. Für die Großfirma bedeutet das große Verluste, für einige ihrer Arbeiter womöglich einen Einsatz in der Ukraine.

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