Da sitzt er jetzt. Er hat diesen Moment kommen sehen, er hat ihn gefürchtet. Er hat gewarnt, schrill manchmal. Er ist eigentlich allen da unten auf die Nerven gegangen, den Abgeordneten, der Außenministerin, dem Kanzler. Sie haben mit den Augen gerollt, wenn er nach Waffen rief. Wenn er die Deutschen vor einem historischen Versagen warnte.
Berlin:Schreckliche neue Welt
Es ist "Krieg in Europa", sagt Scholz im Bundestag. Er ist nicht der Erste an diesem Tag und nicht der Letzte, der das sagen wird. Aber es gibt einen Unterschied. Scholz, kaum hundert Tage im Amt, ist jetzt der Mann, der erklären muss, was das bedeutet.
(Foto: Hannibal Hanschke/Getty Images)Als Olaf Scholz am Sonntag im Bundestag zum Rednerpult geht, lässt er Jahrzehnte deutscher Gewissheiten hinter sich. Der Sozialdemokrat gibt eine Regierungserklärung ab, wie sie kein Kanzler vor ihm halten musste. Von einem Tag, nach dem nichts mehr ist, wie es einmal war.
Von Daniel Brössler, Berlin
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