Russland:Putin und die Kinder

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Große Familien werden von der Regierung gern mal ausgezeichnet. Hier posieren eine Schwangere und zwei Kinder am 7. Mai vor einer Installation, mit der Russland seinen Sieg gegen die Nazis feiert. (Foto: Imago/Sergei Karpukhin/Imago/Itar-Tass)

Der Kremlchef beklagt die niedrige Geburtenrate in Russland, die auch mit dem Krieg zusammenhängt. Jetzt wettern Staat und Kirche gegen die Rekordzahl an Abtreibungen.

Von Frank Nienhuysen

Wladimir Putin raschelte mit den Statistik-Blättern, gleich zweimal sprach er im Rat für strategische Entwicklung von einer "schwierigen Lage" in Russland. Einmal seufzte er sogar. Der Kremlchef ist unzufrieden mit der Geburtenrate. Seit 2014 kommen in Russland Jahr für Jahr weniger Kinder auf die Welt. Im ersten Halbjahr 2022, als Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, ist die Geburtenrate sogar um weitere 6,3 Prozent gesunken. Die russische Bevölkerung schrumpft. Wenn die Statistikbehörde Rosstat recht behält, sogar um acht Millionen in den nächsten 23 Jahren. Dann gäbe es nur noch 139 Millionen Menschen in Russland. Zu wenig, findet Putin.

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