Rom (dpa) - Der deutsche Kardinal Paul Josef Cordes ist tot. Cordes starb am Freitag im Alter von 89 Jahren in Rom, wie die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) mitteilte. Zuvor berichtete das Nachrichtenportal Vatican News. Der deutsche Kirchenmann war lange Jahre als Präsident des Päpstlichen Caritas-Rates „Cor Unum“ für die karitative Arbeit und Katastrophenhilfe des Vatikans zuständig. „Paul Josef Cordes war das Aushängeschild für die weltweite Koordination und Unterstützung in der Katastrophenhilfe. Er ging an die Orte, wohin keiner reisen möchte“, sagte der DBK-Vorsitzende Bischof Georg Bätzing.
Cordes wurde am 5. September 1934 in Kirchhundem im Erzbistum Paderborn geboren und dort 1961 zum Priester geweiht. Nach der Ernennung durch Papst Paul VI. war er von 1976 bis 1980 Weihbischof im Erzbistum Paderborn. 1980 berief Papst Johannes Paul II. Cordes zum Vizepräsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien und 1995 zum Präsidenten des Päpstlichen Rates „Cor Unum“, den er bis 2010 leitete. Der deutsche Papst Benedikt XVI. nahm seinen Landsmann Ende 2007 ins Kardinalskollegium auf.
Cordes gilt zudem als einer der Erfinder der katholischen Weltjugendtage. „Für Kardinal Cordes war das Engagement der Kirche für die junge Generation eine zentrale Aufgabe. Das hat ihn bis zum Ende seines Lebens geprägt“, sagte Bätzing laut Mitteilung. Im Alter von 76 Jahren reichte er 2010 bei Benedikt seinen Rücktritt ein. Nach seiner Emeritierung nahm er 2013 am Konklave - also der Papstwahl - teil, aus dem Papst Franziskus hervorging.
Dem Kardinalskollegium gehören seit Cordes Tod nun noch sechs Deutsche an. Die aktuell bei einem möglichen Konklave wahlberechtigten Kardinäle aus Deutschland sind Reinhard Marx, Gerhard Ludwig Müller und Rainer Maria Woelki. Aus Altersgründen nicht mehr wahlberechtigt sind dagegen die deutschen Kardinäle Walter Brandmüller, Walter Kasper und Friedrich Wetter, da sie bereits über 80 Jahre alt sind.
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