Maskenpflicht:Ein Richter vor Gericht

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Vor dem Amtsgericht in Chemnitz haben sogenannte Querdenker im Mai 2021 Zeichen der Solidarität für den Weimarer Richter Christian D. deponiert. (Foto: Harry Härtel/Imago)

Wo ist die Grenze zwischen richterlicher Unabhängigkeit und Willkür? Darum geht es im Fall von Christian D., der mitten in der Corona-Pandemie die Maskenpflicht an zwei Weimarer Schulen kippte - und zum Helden der Querdenker-Szene wurde.

Von Iris Mayer, Leipzig

Weiße Rosen liegen vor dem Amtsgericht in Weimar, Kerzen stehen daneben, auch Zettel mit der Aufschrift "Lang lebe Sophie Scholl" werden im Mai 2021 verteilt, "zum Gedenken an den Rechtsstaat". Ausgerechnet. Denn der Rechtsbruch, den Verschwörungsgläubige und Querdenker hier beklagen, fand nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft Erfurt wenige Wochen vorher statt. Da hatte Familienrichter Christian D. per einstweiliger Anordnung Maskenpflicht, Test- und Abstandsregeln an zwei Weimarer Schulen aufgehoben und Lehrer zum Präsenzunterricht verpflichtet.

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