Prantls Blick:Auch der Kriminologe geht nachts mit flauem Gefühl durchs Bahnhofsviertel

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Die Kriminalitätszahlen sind in den vergangenen zwei Jahren gestiegen: ein Mann in Handschellen in Berlin-Moabit. (Foto: Paul Zinken/dpa)

Über die Rituale bei der Präsentation der Kriminalstatistik - und die Stärken und Schwächen der nackten Zahlen.

Von Heribert Prantl

Die Präsentation der amtlichen Kriminalstatistik gehört seit Jahrzehnten zu den Frühlingsritualen, meist nach dem Muster "Warnung, Alarm, Entsetzen". Der jeweilige Bundesinnenminister, so kenne ich es, seitdem ich Journalist geworden bin, beeilte sich, die neuesten Trends möglichst schnell bekanntzugeben, um sodann neue und schärfere Gesetze zu fordern. So war das jedenfalls lange Zeit. Die Politik der inneren Sicherheit hat viele Jahre lang nach dem Motto "Alles wird immer schlimmer" gearbeitet und sich aus den Statistiken nur die Zahlen und die Kriminalitätsbereiche herausgepickt, die in dieses Schema passten; so wurden immer schärfere Gesetze und Grundrechtseingriffe begründet. Die Kriminalität sank, aber der Politik passte das nicht.

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