SZ-Podcast "Auf den Punkt":Mehr Armut, höhere Kosten: Was sich 2022 bei den Tafeln verändert hat

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"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Die Zahl der von Armut betroffenen Menschen in Deutschland steigt. Wie gehen die Tafeln damit um? Ein Gespräch mit Sirkka Jendis, Geschäftsführerin des Tafel Deutschland e.V.

Von Nadja Schlüter

Mehr als zwei Millionen Menschen bekommen in Deutschland regelmäßig Lebensmittelspenden von den 964 Tafeln - und noch mehr Menschen wären eigentlich darauf angewiesen. Denn die Zahl der von Armut Betroffenen steigt. Aktuelle Zahlen der Tafeln aus dem vergangenen Sommer zeigen, dass zu den mehr als 2000 Ausgabestellen in diesem Jahr mehr Menschen gekommen sind als in den Vorjahren.

"Viele sagen: Ich habe nie gedacht, dass ich mal zur Tafel kommen muss. Wir müssen also annehmen, dass Menschen, die bisher gut selbst mit ihrem Geld zurecht kamen, jetzt kommen", sagt Sirkka Jendis, seit einem Jahr Geschäftsführerin des Dachverbands "Tafel Deutschland e.V.". Besonders hoch sei der Anteil an Rentnerinnen und Rentnern und Familien mit Kindern. "Und es kommt eine Gruppe, bei der man das oft nicht vermutet: Studenten. Weil jetzt die Preise so extrem gestiegen sind, dass auch hier eine Unterstützung notwendig ist." Zudem hätten sich bei allen Tafeln in Deutschland im Laufe des Jahres ukrainische Geflüchtete angemeldet.

Um die Situation für die Menschen zu verbessern, fordert Jendis "armutsfeste Löhne". Das neue Bürgergeld sei ein erster Schritt, "aber die Erhöhung von ein bisschen mehr als 50 Euro reicht natürlich nicht aus." Außerdem wünscht Jendis sich, dass sich das Menschenbild in Deutschland ändert: "Wir haben oft die Vorstellung, dass Menschen selbst schuld sind an der Armut. Aber jeder und jede kann damit konfrontiert werden. Die Menschen suchen es sich nicht aus, arm zu sein."

Hier geht es zum Text über die Bad Tölzer Tafel.

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Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter

Redaktion: Johannes Korsche, Monika Rathmann

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