Plagiatsvorwurf gegen Verteidigungsminister:Die Grenzen der Methode Guttenberg

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Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich den Ruf des Machers redlich erworben. Meist dadurch, dass er vermeintlich Verantwortliche kurzerhand rausgeschmissen hat. Nun wird das kaum reichen. Ein Überblick über die Strategien des CSU-Stars.

Thorsten Denkler und Birgit Kruse

Karl-Theodor zu Guttenberg hat schon so manche vermeintliche Affäre überstanden. Doch egal, ob es um die Umstände der auf Befehl eines deutschen Obersts bombardierten Tanklaster bei Kundus oder die Vorgänge auf dem Segelschulschiff Gorch Fock ging - jedes Mal stand außer Zweifel, dass er ursächlich nichts mit den jeweiligen Vorkommnissen zu tun hatte.

Die Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit aber ist neues Terrain für den beliebten Superminister. Erstmals muss er sich persönlich verantworten. Erstmals hat der CSU-Politiker Guttenberg das Problem, wie Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagt, "dass er die Verantwortung auf keinen anderen abschieben kann".

Diese Geschichte könnte ihm also mehr schaden als die anderen Fälle, mit denen er sich bisher herumschlagen musste oder noch muss. Stolpert der beliebteste Politiker der Deutschen am Ende über die Vorwürfe des Plagiats?

Unser Überblick über die Guttenberg-Affären zeigt, dass er mit seiner herkömmlichen Methode - erst handeln, dann denken - hier an seine Grenzen stoßen könnte. Allerdings steht die CSU noch immer weitgehend hinter ihrem Star, auch wenn die Ersten hinter vorgehaltener Hand Kritik äußern.

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