München:Haderthauer: Frauen sind in der CSU nicht systemrelevant

München (dpa/lby) - Die CSU-Kandidatenlisten für Direktmandate bei Wahlen sollen nach Ansicht der ehemaligen Generalsekretärin und Ex-Ministerin Christine Haderthauer paritätisch vergeben werden. "Besonders an der Basis muss sich die Kultur verändern", sagt sie der Wochenzeitung "Die Zeit". Bei jeder Nominierung sollten genauso viele weibliche wie männliche Kandidaten ins Rennen geschickt werden.

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München (dpa/lby) - Die CSU-Kandidatenlisten für Direktmandate bei Wahlen sollen nach Ansicht der ehemaligen Generalsekretärin und Ex-Ministerin Christine Haderthauer paritätisch vergeben werden. „Besonders an der Basis muss sich die Kultur verändern“, sagt sie der Wochenzeitung „Die Zeit“. Bei jeder Nominierung sollten genauso viele weibliche wie männliche Kandidaten ins Rennen geschickt werden.

Haderthauer kritisiert, dass über die Direktkandidaturen in der Partei in der Regel Delegiertenkonferenzen mit 80 Prozent Männeranteil entscheiden würden. Frauen seien in der CSU „nicht systemrelevant“. „Sie sitzen zwar am Tisch, aber die faktische Macht haben die Männer und das zeigen sie auch“, betonte Haderthauer. Der fehlende Einfluss von Frauen sei auch ein Ergebnis der schlechten weiblichen Netzwerke in der Partei.

Den Männern in ihrer CSU warf die ehemalige Staatsministerin vor, Frauen systematisch in Sitzungen zu missachten. „Wenn eine Frau anfängt zu reden, sinkt die Konzentration der Männer. Du kannst drauf wetten, dass der Geräuschpegel im Raum immer hochgeht, wenn eine Frau an die Reihe kommt“, sagte Haderthauer.

Haderthauer wurde 2007 die erste Generalsekretärin der CSU. 2014 trat sie im Zuge der sogenannten Modellauto-Affäre als Ministerin zurück. Nach der Landtagswahl 2018 schied Haderthauer aus dem Landtag aus.

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