Erfurt:Neuer Vorsitzender: Kampfkandidatur bei Junger Union

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Berlin (dpa) - Beim außerordentliche Deutschlandtag der Jungen Union wird am Samstag in Berlin ein neuer Vorsitzender gewählt. Es zeichnet sich eine Kampfkandidatur zwischen dem Chef des Unions-Nachwuchses in Thüringen, Stefan Gruhner, und dem niedersächsischen JU-Vorsitzenden Tilman Kuban ab. Der bisherige Vorsitzende Paul Ziemiak wurde im Dezember neuer CDU-Generalsekretär. Die beiden Kandidaten im Kurzporträt:

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Berlin (dpa) - Beim außerordentliche Deutschlandtag der Jungen Union wird am Samstag in Berlin ein neuer Vorsitzender gewählt. Es zeichnet sich eine Kampfkandidatur zwischen dem Chef des Unions-Nachwuchses in Thüringen, Stefan Gruhner, und dem niedersächsischen JU-Vorsitzenden Tilman Kuban ab. Der bisherige Vorsitzende Paul Ziemiak wurde im Dezember neuer CDU-Generalsekretär. Die beiden Kandidaten im Kurzporträt:

Tilman Kuban: Der Jurist (31) ist seit drei Jahren Leiter der Rechtsabteilung bei den Unternehmerverbänden Niedersachsen. Kuban kandidiert auf einem aussichtsreichen Listenplatz bei der Europawahl Ende Mai und wäre bei einem Wahlerfolg der erste JU-Bundeschef im Europaparlament in Straßburg. Er will mit der JU den Markenkern der Union in den Bereichen Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit stärken sowie sich für eine konsequente Abschiebung von ausländischen Straftätern und ausreisepflichtigen Asylbewerbern einsetzen. Bei Sicherheit, Verteidigung und Umweltschutz brauche es mehr europäische Zusammenarbeit.

Kuban steht seit mehr als fünf Jahren an der JU-Spitze in Niedersachsen. Er plädiert für eine stärkere Verbindung von Ökologie und Ökonomie und will mehr dafür tun, dass Deutschland Innovationsweltmeister bleibe. Zugleich fordert er die Abschaffung der Grunderwerbssteuer für das erste Eigenheim. Kuban will ein Deutschlandjahr einführen, in dem sich junge Menschen nach der Schule für die Gesellschaft einbringen.

Stefan Gruhner: Der Landtagsabgeordnete (34) aus Thüringen gilt als Favorit bei der Wahl - obwohl er Übergangskandidat ist, weil er schon in diesem Herbst die JU-Altersgrenze von 35 Jahren erreicht. Laut JU-Satzung dürfte er die komplette zweijährige Amtszeit Vorsitzender bleiben. Gruhner sagt, seine Amtszeit werde kein Marathon, sondern ein „Sprintvorsitz“ sein. Er will die JU zum „stärkeren Stachel im Fleisch der GroKo“ machen und sich für mehr Generationengerechtigkeit und Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Bildung einsetzen.

Angesichts der anstehenden Wahlen in Europa, in Bremen und im Osten will er die „Abteilung Attacke gegen linke und rechte Populisten“ stärken und mit der JU Taktgeber bei der Erneuerung der Union sein. „Es reicht nicht, dass der Tanker CDU einen neuen Kapitän und einen neuen ersten Offizier hat. Wir brauchen mehr PS im Maschinenraum.“ Gruhner ist seit 2010 JU-Landeschef und seit 2014 Abgeordneter. 2013 und 2014 war er persönlicher Referent der damaligen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Seit 2017 ist das Mitglied der Burschenschaft Teutonia Chef der Programmkommission der Thüringer CDU.

Auch thematisch hat de JU am Wochenende einiges vor. So plädiert der CDU-Nachwuchs dafür, den 9. Mai zum gemeinsamen Feiertag in allen Mitgliedsstaaten zu machen, um das Gemeinschaftsgefühl in Europa zu stärken.

Mit Blick auf das Gezerre um die Modalitäten eines Austritts Großbritanniens aus der EU warnte die JU Brüssel vor einem zu weitgehenden Entgegenkommen. Dies berge die Gefahr eines „Präzedenzfalles. Das Signal, Austritte könnten zu ausschließlich vorteilhaften „Deals“ führen, wäre fatal für den Zusammenhalt der verbleibenden Mitgliedsstaaten. Eine Fristverlängerung, die den Status quo festschreibt, wäre in beiderseitigem Interesse, „solange eine Teilnahme Großbritanniens an der Europawahl ausgeschlossen ist“.

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