Der Mann hauste in einer vermüllten Wohnung, die Fenster abgehängt, der Ausguss verstopft. Die Polizei, die die Wohnung durchsuchte, meldete ans Gesundheitsamt: Ungezieferbefall. Der Mann arbeitete nichts, er traf sich mit niemand, er hatte keine Kontakte, außer mit seiner Mutter. Dennoch scheint er nach Überzeugung der Ermittler ganz spezielle soziale Fähigkeiten zu haben - vor allem das Talent, bei Anrufen auf Polizeidienststellen und Einwohnermeldeämtern so überzeugend zu klingen, dass Polizisten und Beamte dem vermeintlichen Kollegen höchst vertrauliche Daten herausgeben: Wohnadressen, Geburtsdaten, die Namen von Kindern und Eltern seiner Zielobjekte. Diese Daten soll der Mann dann in seinen Computer gehackt und sie an seine Opfer gesandt haben, mit der Drohung, ihre Kinder und sie selbst zu ermorden. Er soll es gewesen sein, der unter dem Namen NSU 2.0 über Jahre Angst verbreitete.
Rechtsextremismus:Was die Ermittler über den Drahtzieher des NSU 2.0 wissen
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116 Faxe und Mails voller Hass: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Anklage gegen den Rechtsradikalen erhoben, der jahrelang Anwälte, Politikerinnen und Journalistinnen bedroht haben soll. Wer ist der Mann?
Von Annette Ramelsberger, München
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