Es ist Tag zwei nach dem großen Unglück. Am Freitag, dem 16. Juli, kurz vor 13 Uhr, steht Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet erschöpft hinter dem Rednerpult der Düsseldorfer Staatskanzlei. Falten durchfurchen sein Gesicht, er blickt ins Leere, ehe er sagt: "Ein Jahrhundert-Unwetter hat unser Land getroffen." Laschet stockt während der nächsten halben Stunde wiederholt der Atem, da er eine erste Bilanz der Naturgewalt zieht. Auch nach diesem Satz: "Unser Land erlebt eine Flutkatastrophe von historischem Ausmaß."
Flutkatastrophe:NRW-Regierung entschied sich trotz Empfehlungen gegen Krisenstab
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Der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hält Anfang August vor einem Müllberg im Hochwassergebiet eine Rede.
(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)Interne Dokumente der Landesregierung belegen, dass hohe Beamte Armin Laschet und seinen Vertrauten zu einem Krisenstab rieten, um die Fluthilfe zu koordinieren. Doch Düsseldorf entschied sich anders.
Von Christian Wernicke, Düsseldorf
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