Der in der Stichwahl um den CDU-Vorsitz unterlegene Friedrich Merz soll Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrates werden. Ein Sprecher des Verbandes sagte der Süddeutschen Zeitung, am 11. April würden die Gremien des Rates über die Personalie beraten. Am 4. Juni solle dann die gesamte neue Verbandsspitze von einer Delegiertenversammlung gewählt werden. Dabei gilt die Wahl von Merz zum Vizepräsidenten als sicher. Über die Personalie hatte die Zeitung Bild als erstes berichtet.
Merz ist bereits seit 1999 Mitglied im Präsidium des Verbandes. Der "Wirtschaftsrat der CDU e. V." ist keine Untergliederung der CDU, er steht der Partei aber nahe. Der Verband bezeichnet sich als "Plattform zur Mitgestaltung der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft Ludwig Erhards". Bisher wird der Wirtschaftsrat von Werner M. Bahlsen geführt. Im Juni soll die bisherige Schatzmeisterin Astrid Hamker zu seiner Nachfolgerin gewählt werden, sie wurde für das Amt bereits vom Präsidium vorgeschlagen. Hamker hatte daraufhin Merz gebeten, als Vizepräsident anzutreten.
Der 63-Jährige war auf dem CDU-Parteitag knapp gegen Annegret Kramp-Karrenbauer unterlegen. Für weitere Parteiämter wollte er daraufhin nicht mehr kandidieren. Merz hatte außerdem angekündigt, im Jahr 2019 keinen Wahlkampf für die CDU machen zu wollen. Dabei wird es auch bleiben. Nach Angaben des Wirtschaftsrates wird Merz zwar bei Veranstaltungen des Verbandes in Brandenburg, Thüringen und Sachsen auftreten, dort werden 2019 neue Landtage gewählt. Da der Wirtschaftsrat aber keine CDU-Parteiorganisation sei, seien dies keine Wahlkampfveranstaltungen der CDU.