Nato:Großbestellung von Artilleriemunition

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Von diesen Panzerhaubitzen sollen 2026 und 2027 weitere an die Ukraine geliefert werden. Wird das womöglich zu spät sein? (Foto: Marko Djurica/Reuters)

Die Allianz trifft Vereinbarungen mit Firmen in Deutschland und Frankreich im Umfang von 1,1 Milliarden Euro.

Die Nato hat mit Unternehmen aus Deutschland und Frankreich Rahmenverträge über die Lieferung von Artilleriemunition im Wert von rund 1,1 Milliarden Euro abgeschlossen. Die 155-Millimeter-Geschosse sollen in Waffensystemen vom Typ Caesar und Panzerhaubitze 2000 eingesetzt werden können, wie die Nato-Beschaffungsagentur NSPA am Dienstag mitteilte. Beide werden auch von der Ukraine im Abwehrkrieg gegen Russland genutzt. Die Firmen, die die Verträge erhalten haben, sind den Angaben zufolge das französische Unternehmen Nexter Munitions (KNDS) und das deutsche Unternehmen Junghans Microtec. Letzteres stellt in Dunningen in Baden-Württemberg Zünder für Artilleriemunition her. Nach Angaben aus Bündniskreisen soll die Vereinbarung die Beschaffung von mehr als 220 000 Geschossen ermöglichen. Deutschland bestelle über sie für die Ukraine, hieß es.

Die ersten Lieferungen werden nach Angaben von NSPA-Generaldirektorin Stacy Cummings in etwa 24 Monaten erfolgen können. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Dienstag bei einer Zeremonie zur Vertragsunterzeichnung in Brüssel, die Vereinbarung werde dabei helfen, die Sicherheit des Bündnisses zu gewährleisten. Gleichzeitig sei die Steigerung der Munitionsproduktion eine absolute Notwendigkeit, um weiterhin Unterstützung für die Ukraine leisten zu können, denn für die bisherige Belieferung des Landes mit Munition haben man tief in die eigenen Lager gegriffen. Stoltenberg betonte dabei, dass in den vergangenen Monaten schon viel passiert sei. Seit der Einigung auf einen Aktionsplan zur Rüstungsproduktion im vergangenen Juli habe die NSPA bereits Verträge im Wert von rund 9,2 Milliarden Euro abgeschlossen.

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Zuletzt hatte die NSPA Anfang Januar einen Vertrag über den Kauf von bis zu 1000 Flugabwehrraketen vom Typ Patriot angekündigt. Sein Wert wurde mit fünf Milliarden Euro beziffert. Der Auftrag gilt damit als eine der größten Beschaffungen der NSPA. Im jüngsten Fall handelte die NSPA den Vertrag auf Initiative von Deutschland und zwei anderen Bündnisstaaten aus. Da insgesamt neun Alliierte die Panzerhaubitze 2000 und Caesar nutzen, erwartet die Beschaffungsagentur aber eine breite Nutzung der Rahmenvereinbarungen.

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