"Ich bin froh, mit dem Leben davongekommen zu sein", sagt Zaccaria Cisse und atmet durch. Aber wie es weitergeht, weiß er nicht. Die Angreifer, sagt er, hätten ihm Pass, Telefon und sämtliches Geld abgenommen. Der 53-jährige Familienvater aus Senegal hat sich am Vortag zu Fuß, mit dem Zug und dank freundlicher Autofahrer in die tunesische Hauptstadt Tunis gerettet. Zuvor hatte Cisse als Polier auf einer Baustelle in der 270 Kilometer entfernten Hafenstadt Sfax gearbeitet. Bis wie aus dem Nichts eine Welle der Gewalt gegen Migranten aus Subsahara-Afrika begann.
Migranten in Tunesien:Gehasst, verprügelt, in die Wüste deportiert
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In Tunesien stranden viele Afrikaner, die sich auf den Weg nach Europa gemacht haben. Dort bekommen sie jetzt den geballten Hass zu spüren. Eindrücke von einer Katastrophe, die keiner sehen will.
Von Mirco Keilberth, Sfax
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