Luftfahrt:Piloten stimmen für Lufthansa-Tarifangebot

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Der Streik bei den Lufthansa-Piloten ist abgewendet. (Foto: Boris Roessler/dpa)

Ein Streik ist damit für die kommenden drei Jahre abgewendet. Die Mitglieder der Pilotengewerkschaft nehmen den ausgehandelten Tarifvertrag an. Er sieht stufenweise 18 Prozent mehr Gehalt vor.

Passagiere der Lufthansa können aufatmen: Neuerliche Pilotenstreiks sind bis zum Jahresende 2026 vom Tisch. Die Stammpiloten der Gesellschaften Lufthansa und Lufthansa Cargo haben den ausgehandelten Tarifvertrag angenommen, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Für die Einigung stimmten 65,5 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder.

Die rund 5200 Piloten sollen nach interner Darstellung der Lufthansa in den nächsten drei Jahren in mehreren Stufen mindestens 18 Prozent mehr Geld erhalten. Zusammen mit zwei pauschalen Erhöhungen aus dem Vorjahr ergäben sich je nach Einstufung Gehaltssteigerungen von 25 bis 50 Prozent über die Gesamtlaufzeit von viereinhalb Jahren. Auch eine Einmalzahlung über 3000 Euro wurde vereinbart.

Bedeutsamer sind zusätzliche Einigungen zu Arbeits- und Bereitschaftszeiten im Manteltarifvertrag sowie die Abschaffung einer zweiten Tarifschiene, die vor Jahren für Neueinsteiger eingeführt worden war. Auch wird eine Lösung für 150 Kapitäne der im Jahr 2020 eingestellten Tochter Germanwings angenommen, die in ihrer bisherigen Funktion zur Mutter Lufthansa wechseln. Dafür erhalten rund 550 Lufthansa-Piloten finanzielle Entschädigungen, weil sie später zum Kapitän aufsteigen können.

Unklarheiten für neue Fluggesellschaft "City Airlines"

Unklar bleibt zunächst, wie künftig die kurzen Zubringerflüge in die Drehkreuze Frankfurt und München organisiert werden. Der Lufthansa-Konzern hat eine neue Fluggesellschaft "City Airlines" gegründet, die das zu niedrigeren Kosten erledigen soll, als es bislang die Lufthansa-Kerngesellschaft selbst konnte. Die Tarife der City-Piloten will das Unternehmen mit der VC vereinbaren, die sich in früheren Verhandlungen stets gegen eine derartige Verlagerung gewehrt hat. Die Tarifkommission der Gewerkschaft hatte die Entscheidung den betroffenen Mitgliedern überlassen und bereits vor gut zwei Wochen erklärt, dass auf dem Verhandlungsweg kein besseres Ergebnis erreicht werden könne.

Damit bleibt es in der nun abgeschlossenen Tarifrunde bei einem Warnstreiktag vom 2. September 2022, als der gesamte Flugbetrieb der Stammmarke gestoppt worden war.

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