Schwerin:Landesweite Ehrenamtskarte in MV spätestens 2019

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Schwerin (dpa/mv) - Als eines der letzten Bundesländer will nun auch Mecklenburg-Vorpommern eine landesweit gültige Ehrenamtskarte einführen. Der Landtag forderte auf seiner Sitzung am Donnerstag die SPD/CDU-Regierung mit großer Mehrheit dazu auf, bis Oktober 2018 gemeinsam mit Kommunalverbänden und Ehrenamtsstiftung ein Konzept für die Karte zu entwickeln. Spätestens 2019 soll diese Bonuskarte dann erstmals ausgegeben werden. Auf kommunaler Ebene existiert sie bereits, in Rostock zum Beispiel seit 2011.

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Schwerin (dpa/mv) - Als eines der letzten Bundesländer will nun auch Mecklenburg-Vorpommern eine landesweit gültige Ehrenamtskarte einführen. Der Landtag forderte auf seiner Sitzung am Donnerstag die SPD/CDU-Regierung mit großer Mehrheit dazu auf, bis Oktober 2018 gemeinsam mit Kommunalverbänden und Ehrenamtsstiftung ein Konzept für die Karte zu entwickeln. Spätestens 2019 soll diese Bonuskarte dann erstmals ausgegeben werden. Auf kommunaler Ebene existiert sie bereits, in Rostock zum Beispiel seit 2011.

Sie soll ehrenamtlich tätigen Menschen kleinere Vergünstigungen ermöglichen, wie verbilligten Eintritt in Theatern, Museen und Schwimmbädern oder auch günstigere Tickets im Nahverkehr. „Wer Verantwortung für andere Menschen übernimmt, verdient Wertschätzung, auch materielle Anerkennung“, sagte die CDU-Abgeordnete Ann Christin von Allwörden. Dem pflichtete Jeannine Rösler von der Linksfraktion bei: „Ehrenamt braucht und verdient mehr als salbungsvolle Worte.“

Sowohl die Regierungsfraktionen von SPD und CDU als auch die oppositionelle Linke hatten Anträge zur Einführung der Ehrenamtskarte vorgelegt. Anders als die Koalition wollte die Linke schon im März kommenden Jahres Vorschläge zur Ausgestaltung der Ehrenamtskarte auf dem Tisch haben, strich diese Frist dann aber aus ihrem Antrag, der ebenfalls angenommen wurde. Die AfD warnte vor zu großem bürokratischem Aufwand, forderte mehr direkte staatliche Hilfen für Vereine und stimmte als einzige Fraktion gegen die Anträge.

Ehrenamt brauche gute Rahmenbedingungen und eine Kultur der Wertschätzung, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD), warb bei der Einführung der Ehrenamtskarte aber noch um etwas Geduld: „Die Umsetzung guter Ideen braucht eine gute Vorbereitung“, betonte sie.

Im Nordosten seien rund 600 000 Menschen ab 14 Jahre ehrenamtlich aktiv, in Sport- und Kulturvereinen, in sozialen und Umwelt-Organisationen, in Freiwilligen Feuerwehren und im Katastrophenschutz. Das entspreche einem Bevölkerungsanteil von 40 Prozent, dem höchsten in allen ostdeutschen Bundesländern, betonte Drese. Diese Bürger würden mit ihrem selbstlosen Einsatz maßgeblich zum Zusammenhalt in einer solidarischen Gesellschaft beitragen.

Im Gespräch mit Kommunalpolitikern und Ehrenamtlern solle nun geklärt werden, wie die zusätzliche Anerkennung mittels Ehrenamtskarte ausgestaltet werden solle. Zudem gelte es, Unternehmen als Sponsoren zu gewinnen, etwa in der Gastronomie, im Handel oder im Tourismus.

Rösler verwies auf die in Bayern bereits seit Jahren gewährte Ehrenamtskarte. Diese werde ohne bürokratischen Aufwand vor allem an Jugendgruppenleiter und besonders aktive Mitglieder von Vereinen und Feuerwehren vergeben. Die Inhaber würden unter anderem auch Rabatte im Handelsunternehmen und Schnellrestaurants erhalten. „Auch wir sollten Unternehmen für die gute Sache der Ehrenamtskarte gewinnen. Auch sie hätten etwas davon: Zusätzliche Kunden und Imagegewinn.“

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