Landtag - Ingolstadt:Ex-Staatskanzleichefin Haderthauer: Landespolitik-Rückzug

München (dpa/lby) - Die ehemalige Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) will sich im kommenden Jahr nicht erneut in den Landtag wählen lassen. Nach 15 Jahren in der Politik sei für sie die Zeit reif, "noch einmal etwas anderes zu machen, neue Herausforderungen zu suchen", wie es in einem am Freitag verbreiteten Brief an ihre Parteifreunde hieß. Ihre Entscheidung sei allein von persönlichen Interessen und Gründen getragen. Details dazu wollte eine Sprecherin der Ingolstädter Abgeordneten nicht nennen. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

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München (dpa/lby) - Die ehemalige Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) will sich im kommenden Jahr nicht erneut in den Landtag wählen lassen. Nach 15 Jahren in der Politik sei für sie die Zeit reif, "noch einmal etwas anderes zu machen, neue Herausforderungen zu suchen", wie es in einem am Freitag verbreiteten Brief an ihre Parteifreunde hieß. Ihre Entscheidung sei allein von persönlichen Interessen und Gründen getragen. Details dazu wollte eine Sprecherin der Ingolstädter Abgeordneten nicht nennen. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Haderthauer war 2014 als Chefin der Staatskanzlei über die sogenannte Modellbau-Affäre gestolpert. Dabei ging es um das zweifelhafte Agieren der Eheleute Haderthauer bei deren Firma Sapor Modelltechnik, die von Straftätern in der Psychiatrie teure Modellautos bauen ließ. Ein französischer Geschäftsmann beschuldigte das Ehepaar, ihn betrogen zu haben. Die Betrugsermittlungen gegen Christine Haderthauer stellte die Staatsanwaltschaft jedoch ein - die Politikerin akzeptierte aber einen Strafbefehl wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Abgabenordnung. Ihren Ehemann verurteilte das Landgericht München II wegen Steuerhinterziehung und versuchten Betrugs zu einer Geldstrafe.

Nach ihrem Rücktritt habe sie Gedanken an ihre politische Zukunft bewusst ausgeklammert, um sich auf ihr Landtagsmandat zu konzentrieren, schrieb sie weiter. Erst Anfang 2017 habe sie die Fortsetzung ihrer Arbeit im Landtag infrage gestellt. Sie habe sich nach 15 Jahren Tätigkeit als Anwältin und 15 Jahren als Politikerin verändert. Welche neuen Herausforderungen die CSU-Politikerin nach der Landtagswahl suchen werde, schrieb sie nicht.

Im Oktober 2003 wurde die Ingolstädterin erstmals in den bayerischen Landtag gewählt. Als Chefin der Staatskanzlei war sie ab 2013 knapp ein Jahr im Amt. Zuvor war Haderthauer fünf Jahre Arbeitsministerin im Freistaat. Seit 2002 ist sie Stadträtin in Ingolstadt. Dieses Ehrenamt will sie auch nach den Landtagswahl weiter ausführen. Sie bleibt Mitglied der CSU.

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