Düsseldorf:Landesregierung schafft mindestens 50 neue Frauenhausplätze

Düsseldorf (dpa/lnw) - Angesichts der steigenden Gewalt gegen Frauen will die schwarz-gelbe Landesregierung die Zahl der Plätze in Frauenhäusern erhöhen und neue Häuser bauen. Außerdem werde für Nordrhein-Westfalen erstmals eine Dunkelfeldstudie zu Gewalt gegen Frauen in Auftrag gegeben, sagte NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Freitag in einer Aktuellen Stunde des Landtags.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Düsseldorf (dpa/lnw) - Angesichts der steigenden Gewalt gegen Frauen will die schwarz-gelbe Landesregierung die Zahl der Plätze in Frauenhäusern erhöhen und neue Häuser bauen. Außerdem werde für Nordrhein-Westfalen erstmals eine Dunkelfeldstudie zu Gewalt gegen Frauen in Auftrag gegeben, sagte NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Freitag in einer Aktuellen Stunde des Landtags.

Mindestens 50 zusätzliche Plätze würden in den Frauenhäusern geschaffen, sagte Scharrenbach. Derzeit gibt es in den gut 60 landesgeförderten Einrichtungen rund 570 Plätze. Bis Anfang 2019 würden zunächst zehn neue Plätze eingerichtet, sagte die Ministerin. Auch die Mittel für die Frauenhäuser sollen um knapp eine Million Euro 2018 und 2019 erhöht werden.

Für die SPD-Opposition ist das nicht genug. „Wir hören immer wieder, dass die Frauenhäuser in NRW voll sind“, sagte die SPD-Abgeordnete Anja Butschkau. In NRW fehlten nach internationalen Konventionen mehr als 1000 Frauenhausplätze. Scharrenbach wies daraufhin, dass unter Rot-Grün gar keine neuen Plätze geschaffen worden seien.

Nach Zahlen des Bundeskriminalamtes versucht im Schnitt jeden Tag ein Mann in Deutschland, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Im vergangenen Jahr starben dabei 147 Frauen. Hinzu kommen Tausende Fälle von Vergewaltigung, Körperverletzung, Stalking und sexueller Nötigung. Fast 140 000 Fälle von Gewalt in der Partnerschaft wurden 2017 angezeigt. Die Dunkelziffer ist weitaus höher.

Auch Frauen mit Behinderung und Flüchtlinge brauchten Zugang zur Frauenhilfeinfrastruktur, sagte die Grünen-Politikern Josefine Paul. Frauen müssten unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus vor Gewalt geschützt werden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: