Korruptionsskandal im Europäischen Parlament:Belgische Polizei beschlagnahmt fast 1,5 Millionen Euro

Dieses von der belgischen Bundesstaatsanwaltschaft zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Teil der 1,5 Millionen Euro, die die belgische Polizei in Brüssel gefunden und beschlagnahmt hat. (Foto: AP)

Die Ermittler veröffentlichen mehrere Fotos, auf denen unter anderem Aktenkoffer voller Geldscheine sowie etliche Stapel mit Banknoten zu sehen sind.

Im Korruptionsskandal um das Europaparlament hat die belgische Polizei bei Hausdurchsuchungen in der Region Brüssel bislang fast 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Das teilte die Föderale Polizei am Mittwoch auf Twitter mit.

Dazu postete sie mehrere Fotos, auf denen unter anderem ein Rollkoffer und mehrere Aktenkoffer voller Geldscheine sowie etliche Stapel mit Banknoten zu sehen sind.

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In dem Skandal um mutmaßliche Einflussnahme aus dem Golfemirat Katar auf politische Entscheidungen im Europaparlament hat die belgische Justiz bislang gegen vier Personen Haftbefehl erlassen. Unter ihnen sind unter anderem die Griechin Eva Kaili, ihr Partner, der als Assistent eines Abgeordneten im Parlament arbeitet, sowie der ehemalige sozialdemokratische Europaabgeordnete Antonio Panzeri.

Am Dienstag hatte das Europaparlament Kaili bereits als Vizepräsidentin abgesetzt. Die Entscheidung wurde mit nur einer Gegenstimme getroffen. In einer Debatte zu dem Korruptionsskandal äußerten Parlamentarier fraktionsübergreifend blankes Entsetzen. Zugleich forderten etliche Abgeordnete Reformen der Transparenz- und Lobbyregeln des Parlaments.

Derzeit arbeiten die Parlamentarier an einer breit getragenen Resolution, in der die nächsten Schritte dargelegt werden sollen. Sie soll am Donnerstag vom Plenum angenommen werden.

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Von Lena Kampf, München, und Josef Kelnberger, Brüssel

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