Klimaforscher:Wollt ihr's wirklich wissen?

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HQ100 wird das Hochwasser genannt, das einmal in hundert Jahren eintritt. Und nach dem Wasser bleibt der Schlamm, wie hier bei Dernau. (Foto: Christof Stache/AFP)

Luis Samaniego ist Hydrologe, er kennt sich aus mit Feuchtigkeit und Klimawandel und Wetterextremen. Aber wenn Wissenschaftler wie er sagen, was auf uns zukommt, werden sie oft bedroht. Über Klimaforschung im Jahr 2021.

Von Marlene Knobloch, Leipzig

Gott schwebt auf einem Koordinatensystem. Luis Samaniego sitzt auf der vordersten Kante seines Bürostuhls, seine dunklen Locken hängen tief über dem Schreibtisch. Er legt zwei Achsen mit einem roten und einem schwarzen Edding: Eine steht für Wissen, eine für Glauben. "Wissenschaftler sind keine glaubensorientierten Menschen", sagt er. Dann tippt er auf den Tisch, auf eine imaginäre Koordinate zwischen den zwei Linien, auf der ungefähr die Agnostiker zu Hause sind. "Ich bin da", sagt er mit südamerikanischem Akzent. "Vielleicht gibt es Gott, vielleicht nicht." Aber Luis Samaniego glaubt nicht. Er weiß, oder er weiß nicht. Das Problem ist, sagt er: "Die Menschen glauben zu viel."

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