Oberlandesgericht München:Zehn Jahre Haft für Kadyrows Handlanger

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Das tschetschenische Regime unter Machthaber Kadyrow sucht seine Gegner auch außerhalb des eigenen Landes heim. (Foto: Yelena Afonina/Imago)

Der Mordauftrag kam direkt aus dem Machtapparat: Der tschetschenische Regimeführer Ramsan Kadyrow wollte einen Kritiker umbringen lassen, der mit seiner Familie in Bayern lebt. Doch die Sache scheiterte.

Von Annette Ramelsberger, München

Über diesem Prozess schwebte von Anbeginn der Geist des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow, nun hört man auch seine Worte. Hier, im Saal A101 des Oberlandesgerichts München, an einem Ort des Rechts. Doch die Worte Kadyrows, die der Richter zitiert, treten jegliches Recht in den Staub. Es geht um die Vernichtung der Opposition: "Wenn wir sie nicht aufhalten, einsperren, erschrecken, wird nichts passieren. Und wenn die Welt in Flammen steht und alle Gesetze verletzt werden, wir werden solche Menschen vernichten." Kadyrow hat das im tschetschenischen Fernsehen gesagt, ganz offiziell.

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:Solange sie leben

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow räumt Gegner auch im Ausland aus dem Weg. Über ein geplantes Attentat in Bayern und zwei Brüder, die wissen: Es gibt für sie keinen sicheren Ort mehr auf dieser Welt.

Annette Ramelsberger, Christoph Koopmann (Text) und Stefan Dimitrov (Illustrationen)

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