Wladimir Putin kann es nicht verhindern. Der Mann, der Abertausende in den Tod geschickt, einen großen Krieg in Europa entfacht und die Angst zur mächtigsten Waffe seiner Herrschaft gemacht hat, kann nicht vereiteln, dass sich dieses kurze Video beginnend mit den Worten "Hallo, hier ist Julija Nawalnaja" auf Smartphones und Tablets von Moskau bis Wladiwostok verbreitet. Die Witwe von Alexej Nawalny hat sich, noch unter dem Schock der zunächst unbestätigten Todesnachricht, von der Bühne der Münchner Sicherheitskonferenz aus an die Weltöffentlichkeit gewandt. Sie hat in Brüssel mit den Außenministerinnen und Außenministern der EU-Länder gesprochen. Aber dieses Video ist noch wichtiger. "Das erste Mal auf diesem Kanal möchte ich mich an euch wenden", sagt Nawalnaja. Sie wirkt traurig, aber auch gefasst und stark. So richtet sich Nawalnaja an die Menschen im Reich des Mannes, der ihren Lebenspartner auf dem Gewissen hat. So wird sie endgültig zu einer politischen, für die russische Opposition womöglich zentralen Figur.
Russland:"Hallo, hier ist Julija Nawalnaja"
Lesezeit: 3 min
So beginnt die Witwe Alexej Nawalnys ihre Botschaft an die Russen nach dem Tod des Regimekritikers. Nun will sie dessen Werk fortsetzen: traurig, gefasst, stark.
Von Daniel Brössler
Meinung Russlands Krieg:Menschen als Kanonenfutter
Opfer von Putins Aggression sind die Ukrainer - aber auch jene russischen Soldaten, die unfreiwillig in einen ungerechten Krieg ziehen. Die Wehrpflicht in einem Land wie Russland gehört geächtet.
Lesen Sie mehr zum Thema