Journalist Evan Gershkovich:Angeblich Spion, eigentlich ein Faustpfand?

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Evan Gershkovich (M.) in Polizeigewahrsam in Moskau. Der Journalist war zuvor in Jekaterinburg festgenommen worden, ihm wird Spionage vorgeworfen. (Foto: Alexander Zemlianichenko/AP)

Der Austausch von Agenten war zwischen Moskau und Washington früher üblich. Heute muss es nicht mehr um Spionage gehen, wenn Russland verhaftete US-Bürger als Druckmittel einsetzt, um Russen freizupressen. Könnte das auch im Fall Gershkovich so sein?

Von Peter Burghardt, Washington

Evan Gershkovich war noch nicht auf der Welt und Russland noch das Zentrum der Sowjetunion, als Nicholas Daniloff im Moskauer Gefängnis Lefortowo landete. Es war der 2. September 1986, die Endphase des Kalten Krieges. Daniloff, Enkel eines russischen Generals aus dem Zarenreich und damals 51 Jahre alt, berichtete für den U.S. News & World Report aus der UdSSR, ehe ihn zwei KGB-Offiziere in die Kellerzelle Nr. 26 führten. Der Vorwurf: Spionage.

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