Europas letzter Ehrenbürger ist tot:Merci, Monsieur Euro

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Die Staats- und Regierungschefs der Union ernannten Jacques Delors zum "Ehrenbürger Europas" - ein Titel, der insgesamt nur dreimal verliehen wurde. (Foto: Paul Grover/mauritius images / Alamy Stock P)

Jacques Delors führte Europa aus der Krise bis zur gemeinsamen Währung. Er war der bis heute einflussreichste Chef der EU-Kommission. Sein Traum, der EU "eine Seele" zu geben, blieb jedoch unerfüllt.

Von Christian Wernicke, München

Ohne Jacques Delors, diesen kleinen, fast unscheinbaren Mann, gäbe es heute nicht den Euro. Und vielleicht nicht mal den Binnenmarkt, die Basis für Deutschlands und Europas Wohlstand. Fast zehn Jahre lang, von 1985 bis 1995, steuerte der Franzose die Geschicke des Kontinents als Präsident der Europäischen Kommission. Kein Chef, keine Chefin der Brüsseler Eurokratie nach ihm hatte je so viel Einfluss wie er bei den Allmächtigen der EU, der Staats- und Regierungschefs. Die verliehen ihm - als Drittem nach EU-Gründervater Jean Monnet und Einheits-Kanzler Helmut Kohl - den Titel eines "Ehrenbürgers Europas." Einen vierten Europäer dieses Formats gab und gibt es nicht.

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