Der Traum war so schön, so greifbar nah, dass er in den Köpfen vieler Sarden schon Wirklichkeit war. Der Traum von der Normalität. "Zona bianca", weiße Zone, fast ohne Corona. Fast. Im März ging auf Sardinien alles auf, und zwar nur auf Sardinien, weil nach dem komplizierten italienischen Ampelsystem mit seinen zwanzig Kriterien lediglich Sardinien die weiße Farbe verdient hatte, niedrigste Gefahrenstufe. Inzidenz: stabil unter 50. R-Wert: etwa 0,6. Belegte Intensivbetten: ein Dutzend. Ein paar Infektionsherde gab es noch, einen fand man auf La Maddalena. Aber sie waren eingekreist, unter Kontrolle, fast besiegt, hieß es.
Sardinien:Vom Traumziel zur roten Zone
Leider nur ein Traum: Urlaub auf Sardinien wie hier in Porto Cervo ist derzeit nicht möglich.
(Foto: Emanuele Perrone/Getty Images)Bars, Restaurants, Läden - alles offen. Sardinien galt schon fast als Covid-frei und bereitete sich auf den Sommer vor. Nun ist alles anders: Nirgendwo sonst in Italien breitet sich das Virus schneller aus. Was ist da schief gelaufen?
Von Oliver Meiler, Rom
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