Krieg in Nahost:Den Glauben an einen Frieden lässt er sich nicht nehmen

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"Wenn sie Frieden nur mit ihren Freunden schließen wollen, werden sie nie welchen bekommen", sagt Jossi Beilin. (Foto: Juerg Christandl/picture alliance / Juerg Christa)

Jossi Beilin, Architekt des Oslo-Abkommens, hält eine israelische Bodenoffensive gegen die Hamas zwar für unausweichlich. Doch dann sieht er die Zeit gekommen für eine Zwei-Staaten-Lösung.

Von Alexandra Föderl-Schmid

Seinen Optimismus hat Jossi Beilin nicht verloren trotz der furchtbaren Ereignisse am 7. Oktober. Dieser Morgen, ein jüdischer Feiertag, begann mit Raketenalarm gegen 6.30 Uhr. Er und seine Frau Daniela hatten noch in ihrer Wohnung in Tel Aviv geschlafen, gingen dann in den Schutzraum. "Wie üblich", fügt der 75-Jährige hinzu. Was aber folgte, sprengte den Rahmen der üblichen Eskalationsspirale im Nahen Osten, als nach und nach die Nachrichten über die Massaker der Hamas in den israelischen Kibbuzim entlang der Grenze durchsickerten. So etwas sei "völlig unvorstellbar" gewesen, sagt Beilin. Er ist überzeugt davon, die Hamas habe eine Art Armageddon gesucht, eine endzeitliche Entscheidungsschlacht. Nicht nur mit Israel, sondern auch mit der PLO und der stärksten Fraktion Fatah, die vom palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas geführt werden.

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