Island:Feine Gesellschaft

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Alkohol ist keine Entschuldigung: Die Kneipenrunde hochrangiger Politiker, deren Gespräche obszön und diskriminierend waren, sorgt in Island für Wirbel. (Foto: Tobias Felber/dpa)

Sechs Abgeordnete gehen in Reykjavík in eine Bar und reden mal ein bisschen über Frauen, Homosexuelle und Behinderte. Dann wird ein Mitschnitt davon öffentlich. Von Männern, Abgründen und fehlenden Konsequenzen.

Von Kai Strittmatter

Island. Insel der starken Frauen. Vorreiter im Kampf gegen Diskriminierung an allen Fronten. Erstes demokratisch gewähltes weibliches Staatsoberhaupt weltweit (1980). Erste offen lesbische Premierministerin (2009). Neun Jahre in Folge Platz eins im "Global Gender Gap"-Bericht des Weltwirtschaftsforums. Und mittendrin: die Männer Islands, Pioniere der Gleichberechtigung. Der ehemalige Außenminister Gunnar Bragi Sveinsson zum Beispiel. "Warum liegt den Männern in Island nur so viel an der Gleichberechtigung?", fragte er vor drei Jahren in einem Essay für den britischen Guardian. Dringend geboten, schrieb Sveinsson, sei ein "Wandel der Einstellungen, des Verhaltens und die Auslöschung gefährlicher Stereotype" bei jedem Einzelnen. Wenn das isländische Beispiel eines zeige, dann dies: "Wir Männer sind nicht nur Teil des Problems, wir sind auch Teil seiner Lösung."

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