Das Politische Buch:War der Hitlerputsch auch Hitlers Putsch?

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Antidemokraten in München: Einmarsch der Männer vom Bund Oberland am 8. November 1923 . Der Bund Oberland beteiligte sich am nächsten Tag am sogenannten Marsch zur Feldherrnhalle. (Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Zwei neue Bücher befassen sich mit den Ereignissen des 8. und 9. November 1923. Die Historiker Wolfgang Niess und Sven Felix Kellerhoff kommen dabei zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Rezension von Florian Keisinger

Der 9. November spielt in der deutschen Erinnerungskultur eine wichtige Rolle: als Tag der Abdankung des letzten deutschen Kaisers und des Beginns der ersten deutschen Demokratie 1918, der antijüdischen Pogrome 1938 oder auch des Mauerfalls 1989. Dem Hitlerputsch hingegen, der ebenfalls auf diesen nicht zufällig gewählten Tag fällt - der Jahrestag der Demokratiewerdung sollte auch ihr Ende markieren -, kommt bislang keine hervorgehobene Bedeutung zu. Zu sehr dominiert der Machtantritt der Nationalsozialisten knapp zehn Jahre später, am 30. Januar 1933, als gedanklicher Stolperstein das kollektive Erinnern der Deutschen.

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Das Politische Buch
:Ruhrkampf, Rindfleisch und Revolte

Alle führen die Zahl 1923 im Titel. Sie heißen "Außer Kontrolle", "Ein deutsches Trauma", "Das Jahr am Abgrund", "Kampf um die Republik" oder "Totentanz". Neun Bücher über das Krisenjahr im Vergleich.

Von Robert Probst

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