Gedenkstätten - Weimar:Freiwillige helfen erneut bei Arbeiten in KZ Gedenkstätte

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Weimar/Nordhausen (dpa/th) - Freiwillige aus Deutschland, Mexiko, Spanien und Aserbaidschan sind am Sonntag erneut zu Restaurierungs- und Pflegearbeiten in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald in Weimar zusammengekommen. Im Rahmen des sogenannten Workcamps der Organisation Service Civil International (SCI) seien überwiegend Steinmetzarbeiten an der ehemaligen Bahnlinie Weimar-Buchenwald zur Erinnerung an nach Auschwitz deportierte und dort ermordete Kinder und Jugendliche geplant, teilte die deutsche Sektion des SCI mit.

Zudem wollen sich die zwölf Teilnehmer den Angaben zufolge mit Fundstücken aus der Lagerzeit beschäftigen und in Dokumenten zu Einzelschicksalen recherchieren. Abhängig vom Wetter und anderen Rahmenbedingungen könne sich die Art des Arbeitseinsatzes aber möglicherweise noch ändern, hieß es. Der Service Civil International ist eigenen Angaben zufolge eine internationale Friedens- und Freiwilligenorganisation, die 2020 ihren 100. Geburtstag feierte und die in mehr als 40 Ländern weltweit existiert.

Bereits am Samstag waren in den KZ-Gedenkstätten Buchenwald in Weimar und Mittelbau-Dora in Nordhausen zwei Sommercamps des SCI und der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste zu Ende gegangen. 14 Tage lang hatten Freiwillige bei Restaurierungs- und Pflegearbeiten in den Gedenkstätten geholfen. So standen in der Gedenkstätte Buchenwald Arbeiten am Gedenkweg Buchenwaldbahn, in der Restaurierungswerkstatt und an Gedenksteinen für aus dem Konzentrationslager deportierte Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. In Mittelbau-Dora wurden Fundamentreste freigelegt und die Umrisse ehemaliger Baracken sichtbar gemacht.

Während des nationalsozialistischen Terrorregimes wurden Menschen aus ganz Europa nach Buchenwald verschleppt. Im KZ auf dem Ettersberg und seinen 139 Außenlagern waren nach Angaben der Gedenkstätte insgesamt fast 280.000 Menschen inhaftiert. Die SS zwang sie zur Arbeit für die deutsche Rüstungsindustrie. Über 56.000 Menschen starben an Folter, medizinischen Experimenten und Auszehrung.

Das 1943 eingerichtete KZ Mittelbau Dora war berüchtigt für die Zwangsarbeit in Stollenanlagen, in denen die Häftlinge unter unmenschlichsten Bedingungen Raketen und andere Rüstungsgüter herstellen mussten. Jeder dritte der rund 60.000 Häftlinge überlebte dies nicht.

© dpa-infocom, dpa:220806-99-295534/3

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