Gedenkstätten - Berlin:In einigen Berliner Gedenkstätten fehlen freie Mitarbeiter

Gedenkstätten - Berlin: Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - In einigen Berliner Gedenkstätten fehlt Personal - insbesondere bei freien Mitarbeitern, die zum Beispiel Führungen übernehmen. Ein Grund dafür sei unter anderem die Corona-Pandemie, sagte Daniel Bartsch, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, der Deutschen Presse-Agentur. Freie Mitarbeiter seien vermehrt abgewandert.

"Aufgrund der Corona-Jahre haben sich viele Selbstständige andere Erwerbsmöglichkeiten gesucht", sagte Elise Catrain, Leiterin Kommunikation der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Die Zahl der freien Mitarbeiter sei um rund 20 Prozent zurückgegangen, die Recruiting-Maßnahmen liefen bereits seit Monaten. "Die Anzahl der freien Mitarbeiter ist für die hohe Nachfrage an Führungen und weiteren Bildungsangeboten zu niedrig", so Catrain. In der Gedenkstätte sind etwa 85 freie Mitarbeiter beschäftigt.

Wie Hannah Berger von der Stiftung Berliner Mauer berichtete, ist die Zahl an Bewerbungen studentischer Hilfskräfte in den vergangenen ein oder zwei Jahren zurückgegangen. Zudem sei es im kaufmännischen Bereich zunehmend schwieriger, die Stellen mit geeigneten Kandidaten zu besetzen.

Die Abteilung Gedenkstättenreferat des Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" beklagt schon lange eine Personalknappheit, so Kay-Uwe von Damaros von der Pressestelle. In den vergangenen zwei Jahren habe man dies durch Projektstellen auffangen können.

Obwohl das planmäßige Personal in den Berliner Gedenkstätten in den vergangenen Jahren teils deutlich gestiegen ist, wird die Rück- und Neugewinnung von freien Mitarbeitenden auf den Vor-Pandemie-Stand laut Bartsch in den kommenden Jahren eine Herausforderung sein. "Ebenso wie die Personalgewinnung in den Bereichen, in denen der Fachkräftemangel besonders dramatisch zu Buche schlägt, zum Beispiel bei IT-Spezialisten."

© dpa-infocom, dpa:220701-99-869956/2

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